Wie bei einem mittelalterlichen Heerlager gleich, zieht sich das Meer von Zelten und Feuerstellen von Heiderscheider Grund bis vor die Pforten von Wiltz.
Blauer Rauch und der Geruch von gebratenen Sardinen oder Hähnchen vermischt sich mit dem Duft der Bäume und den Abgasen von den zahlreichen Fahrzeugen, die sich alle in Richtung Niederwiltz bewegen. Viele Portugiesen sind schon am Vorabend angekommen und zelten entlang der Straße. Ein Teil von ihnen sind auch zu Fuß unterwegs. Ihr gemeinsames Ziel ist die Kirche von Niederwiltz. Von dort aus geht es in einer Wallfahrt zur Figur der Jungfrau von Fátima am Ort „op Bässent“ oberhalb von Wiltz.
1968 war die erste Pilgerfahrt
Seit dem Jahr 1958 befindet sich ein Kreuzgang mit Marienstatue an diesem Ort. Es wurde von Wiltzer Bürgern errichtet als Dank, dass sie die Schrecken des Zweiten Weltkriegs überlebt hatten. Als Ende der 60er Jahre die Immigration von portugiesischen Bürgern nach Luxemburg zunahm, fand 1968 die erste Pilgerfahrt zum Mariendenkmal in Wiltz statt. In ihrem Heimatland Portugal herrscht ein großer Marienkult.
Laut christlicher Geschichtsschreibung soll im Jahre 1917 den Kindern Lucia, Francisco und Jacinta in Fátima die heilige Maria erschienen sein.
Aus dem, was als Wallfahrt begonnen hatte, ist heute ein regelrechtes Volksfest geworden. Die Portugiesen, aber auch die Kapverdier feiern an diesem Tag sich selbst und ihre Identität. Mit Kind und Kegel geht es in den Norden des Landes, um gemeinsam mit ihren Familien unter tausenden von Gleichgesinnten den Tag zu verbringen.
Olivier Halmes/Tageblatt.lu
De Maart















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