„Geschutt, gepeelt, geweesch a gedréchent“

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Gestern fand in Vianden wieder der traditionelle „Veiner Nëssmoort“ statt. Hier wird alljährlich am zweiten Sonntag im Oktober von den Viandenern die Ernte der in und um die Ortschaft gelegenen Nussbäume angepriesen und verkauft. Michèle Clees

VIANDEN – Schon einige Wochen vorher beginnen allerdings die Vorbereitungen, da die Nüsse, welche beim „Neesmoort“ angeboten werden, „geschutt, gepeelt, geweesch a gedréchent“ werden müssen. Seit einigen Jahren schon werden die Nüsse mit Hilfe einer Rüttelmaschine geerntet, doch lassen es sich die Viandener Vereine nicht nehmen, einen Teil der Nüsse traditionell von Hand zu ernten.
Anfangs des 19. Jahrhunderts befanden sich in Vianden rund 19% aller Nussbäume des Großherzogtums und um diese Zeit wurden bis zu 500 Zentner Nüsse jährlich geerntet. Neben Nussgroßhändler gab es sowie auch kleine Händler, die ihre Waren auf Märkten feilboten. So wurde die Idee geboren, einen Nussmarkt zu organisieren und am 30. September 1934 ein erfolgreicher Probeversuch gestartet. Am 6. Oktober 1935 wurde dann der erste offizielle Nussmarkt eröffnet. Bis auf eine kurze Unterbrechung während der Kriegsjahre wurde der Markt jährlich bis 1952 organisiert.
Wegen Schwierigkeiten bei der Ernte und der Qualität der Nüsse musste er zeitweise aufgegeben werden, lebte allerdings dann 1970 mit Hilfe des Fremdenverkehrsamtes, den Ortsvereinen und der Stadtverwaltung wieder auf und ist seitdem ein fester Bestandteil des örtlichen Vereinslebens.

Nuss in allen Formen

Auf dem „Nëssmoort“ wird die Nuss in allen möglichen Formen und Variationen angeboten, unter anderem als Nussbrot und Brötchen, Nusslikör, Nusswein, Nussbranntwein, Nusstrüffel, Nusskuchen, Nuss-Salami oder Nusspastete und vieles mehr. Natürlich konnte man auch die Nüsse selbst in den verschiedensten Quantitäten und den originellsten Verpackungen mit nach Hause nehmen. Aber nicht nur für Essen und Trinken war bestens gesorgt. Für musikalische Animation sorgten u. a. die „Veiner Wäisserten“ und die zwei vom „Nëssmoortseck“ sowie DJ Mike aus der Schweiz, ein unter Skiurlaubern bekannter DJ. Ebenfalls vor Ort war die Polizei mit einem Informationsstand, wo die Besucher sich einem Alkoholtest unterziehen konnten.
Dank des guten Wetters hatten viele Besucher den Weg nach Vianden gefunden, um die vielen verschiedenen Spezialitäten zu genießen.
Da der Dorfkern während des Tages gesperrt worden war, hatten die Besucher die Möglichkeit, auf das Park&Ride-Angebot zurückzugreifen und mit dem Bus zum „Nëssmoort“ zu gelangen. Alle Viertelstunde konnte man sich sogar von Ettelbrück aus auf den Weg machen.