Feuchte Keller und neue Hompage

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Mit einer neuen Internetpräsenz will die Nationalbibliothek ihr verstaubtes Image los werden. Beim Thema feuchte Keller und einem möglichen Umzug wartet man aber immer noch auf eine Entscheidung der Regierung.

„Die Nationalbibliothek ist eine öffentliche Einrichtung mit öffentlichem Charakter. Mit der neuen Internetpräsenz wollen wir virtuell Türen öffnen und näher am Bürger sein“, betont Kulturministerin Octavie Modert. Mit einer neu gestalteten Homepage präsentiert sich seit  Dienstag die luxemburger Nationalbibliothek im WorldWideWeb.

Auf der Startseite www.bnl.lu wird unter anderem auf aktuelle Veranstaltungen, Jobs sowie Neuerscheinungen hingewiesen. Wichtige Hinweise zur Nutzung von Bibliothek und Archiv sowie persönliche Infos zum Kunden-Account sind jetzt abrufbar. Mit der neuen Internetpräsenz will man nicht nur informieren, sondern den Online-Besucher bei seiner Suche begleiten und unterstützen, betonen die Verantwortlichen der Nationalbibliothek am Dienstagnachmittag auf einer Pressekonferenz.

Was über die Jahrzehnte an Büchern, Schriften, Fotographien und Handschriften gesammelt wurde, ist säuberlich in einzelnen Rubriken aufgelistet und abrufbar.  Nach Angaben von Clara Wictor, Mitarbeiterin der Nationalbibliothek, ist der Inhalt der neuen  Homepage aber noch nicht erschöpft. Wer einen bestimmtes Buch, Zeitschriften oder  Personennamen sucht, findet dies mit Hilfe der verschiedenen neuen Suchfunktion.

Bislang läuft die Seite allerdings nur  auf  Französisch. Ein langfristiges Ziel sei aber, zumindest Teile der Hompage auf Englisch und Deutsch anzubieten, heisst es.

Das Internet ist inzwischen ein wichtiger Teil des sogenannten E-Gouvernement. Damit will man mehr Transparenz in den Verwaltungsapparat bringen, mit dem Ziel, die Abläufe  in den Einrichtungen zu vereinfachen und entsprechende Informationen näher an den Bürger zu bringen, wird immer wieder betont.

Feuchte Archive

Doch unter der neuen Hompage-Fassade, in der realen Welt, gibt es feuchte Keller, wo historische Schriften und Unterlagen noch immer vor sich herfaulen. Seit mehr als zehn Jahren wird über einen Umzug der Nationalbibliothek und neue Archive gesprochen. Passiert ist allerdings nicht viel. 

Ein Projekt, die Bibliothek in das Robert-Schuman-Gebäude auf den Kirchberg zu verlagern, verstaubt in den Akten. Laut Oktavie Modert gibt es Gespräche über neue Standorte. Auf einen konkreten Plan wollte sich die Kulturministerin am Dienstag aber nicht festnageln lassen. Die Gespräche laufen, heisst es. Bis dahin wird noch viel feuchte Luft durch die Archive in den Kellern ziehen.

fo