Mittwoch22. Oktober 2025

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Erneut öffentliche Kritik an der LSAP

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Die LSAP-Kritiker Vera Spautz und Dan Kersch bekommen Unterstützung aus Esch. Ein Jungsozialist und der Sekretär der Escher Parteisektion schreiben über den Frust in der Partei.

Ein Teil der Partei rebelliert, der andere ist gelähmt und der letzte ist vielleicht schon tot. So soll Erhard Eppler 1981 den Zustand der SPD beschrieben haben. Mike Hansen, Juso-Sekretär in Esch, und Stéphane Biwer, Sekretär der LSAP-Sektion in Esch, machen sich diese Aussage des deutschen Sozialdemokraten zueigen, um den Zustand der eigenen Partei zu beschreiben. Der Brief, den sie der Tageblatt-Redaktion zustellten, sei eine spontane Reaktion gewesen, so Mike Hansen Tageblatt.lu gegenüber. Man wolle zeigen, dass Vera Spautz nicht allein mit ihrer Meinung ist.

Die Regierung habe in der Index-Frage nicht wegen der Regierungsbeteiligung der Sozialisten nachgegeben, sondern wegen des Drucks der Gewerkschaften und der Beschäftigten, so die beiden Briefschreiber, die sich an der wiederholten Behauptung der Parteiführung stören, ohne die LSAP in der Regierung sei es noch schlimmer.

Keine Antworten

Die LSAP habe keine schlüssigen Antworten auf die Ängste der Menschen, so die zwei Escher Kritiker. Ein Beweise dafür sei auch die mehr oder weniger offen vorgetragenen Kritik an der politischen Orientierung der Partei. Sie raten, über eine Neugründung der Linken nachzudenken. Andernfalls die Partei in eine wirkliche Identitätskrise stürzen werde, wie das im europäischen Ausland bereits der Fall gewesen ist. Hansen und Biwer plädieren für ein gemeinsames linkes Projekt, das nicht nur die sozialistische Linke einschließen sollte.

Mit ihrer öffentlichen Kritik übernahmen Dan Kersch und Vera Spautz die Verantwortung, die Anhänger einer „enttäuschten Linken“ zu versammeln, um zu einer Neuorientierung der Partei zu führen. Die Forderungen von Hansen und Biwer erinnern an Kongressresolutionen: „Wir, Sozialisten, müssen der neoliberalen Frenesie Einhalt gebieten… Wir Sozialisten müssen die Interessen aller arbeitenden, studierenden und arbeitslosen Menschen verteidigen.“