Dienstag4. November 2025

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Unberührtes Luxemburg (30)Ënner dem Reisch: Schutzgebiet zwischen den beiden letzten großen Wacholdervorkommen

Unberührtes Luxemburg (30) / Ënner dem Reisch: Schutzgebiet zwischen den beiden letzten großen Wacholdervorkommen
 Foto: Fondation Hëllef fir d’Natur

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Bedrohte Arten, seltene Lebensräume und beeindruckende Natur direkt vor der Haustür: Naturschutzgebiete sind Schatzkammern der heimischen Biodiversität. In unserer neuen Serie stellen wir 40 Tage lang täglich ein Luxemburger Naturreservat vor.

Die Gegend um Junglinster ist durch eine hügelige Landschaft gekennzeichnet, die sowohl von der Weißen als auch von der Schwarzen Ernz durchzogen wird und eine große Anzahl an Halbtrockenrasen aufweist. Unweit der Antennen von Junglinster liegt das Schutzgebiet Ënner dem Reisch auf halber Strecke zwischen den beiden letzten großen Wacholdervorkommen, nämlich dem Amberkneppchen und dem Geieschknapp.

Formationen des Gemeinen Wacholders (Juniperus communis) sind charakteristisch für alte, durch Beweidung entstandene Landschaften. Wacholder wird nur in sehr jungem Zustand von Schafen gefressen. Ab einem gewissen Alter können sich die Sträucher frei entfalten und schließlich dichte Bestände bilden. Um dies zu verhindern, entfernten die Schäfer die Wacholderbüsche oder fügten ihren Schafherden Ziegen hinzu. Diese fressen oder schälen die Äste des Wacholders und verhindern so die Verbuschung der Weiden. Das LIFE-Orchis-Projekt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Wacholderbestände zu verjüngen. Im Laufe des Projekts stellte sich heraus, dass die überalterten Pflanzen kaum mehr in der Lage waren, sich auf natürliche Weise durch Samen zu vermehren, sodass zuerst auf vegetative Stecklinge zurückgegriffen wurde, bis es dem Projektteam gelang, ausreichend Jungpflanzen aus Samen zu vermehren.

Gut zu wissen!

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis) – An 21 Projektstandorten, darunter auch das Reservat Ënner dem Reisch, wurden insgesamt 4.100 junge Wacholderpflanzen gepflanzt. Diese Standorte werden durch eine Wanderbeweidung miteinander vernetzt.

Reichwisen – Ein weiterer Hotspot der Biodiversität ist die feuchte Mähwiese in den Reichwisen mit einer schönen Population des Breitblättrigen Knabenkrautes (Dactylorhiza majalis). In diesem wie auch in weiteren Feuchtgebieten in der Mitte und im Süden des Großherzogtums wurden neue Tümpel angelegt, um die Landschaft durch Lebensräume für Amphibien zu bereichern.

Sentier local Junglinster J3

Start des Wanderweges: Mairie de Junglinster, 12, rue de Bourglinster, 6112 Junglinster


Ausgewiesene Naturschutzgebiete in Luxemburg