Dienstag21. Oktober 2025

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Eisheilige kommen früher

Eisheilige kommen früher
(dpa-Archiv)

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LUXEMBURG – "Die erst für Mitte Mai erwarteten Eisheiligen kommen 2011 etwa zehn Tage früher in Luxemburg an", bestätigt Marc Krier vom Wetterdienst auf dem Flughafen Findel.

Beide Kalender – der meteorologische und der Jahreskalender – würden zurzeit aneinander vorbei laufen, so Meteorologe Marc Krier. „In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist mit Temperaturen von 1° bis 2° zu rechnen, im Ösling sogar mit Frost. Damit wären in der Tat die Eisheiligen um zehn Tage vorgezogen“, bestätigt Krier.

Allgemein gilt, dass nach den Eisheiligen Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophie (15.Mai), die Wetterlage stabil bleibt. „Zurzeit strömt kalte und trockene Luft aus dem Norden ins Land und bringt das meteorologische Phänomen, das wir unter dem Namen ‚Eisheiligen‘ kennen“, beschreibt der Wetter-Fachmann den Kälteluftvorstoß. Dabei bringt er aus Nord-Östlicher Richtung für Luxemburg Tiefstwerte um -1 Grad. „Diese Werte werden in zwei Metern Höhe gemessen. Unmittelbar am Boden ist es noch einmal 1 bis 2 Grad kühler“, so Marc Krier.

Hintergrund

Die aktuelle Wetterlage ergibt sich durch den Stand der Sonne, die das Festland schneller erwärmt, als das Meer. Da das Wasser eine andere Wärmespeicherung hat, verzögert sich dessen Aufwärmung. Dieses Zusammenspiel von unterschiedlicher Wärmespeicherung und -entwicklung begünstigt das Entstehen von Tiefdruckgebieten, die genau an der Scheidelinie Meer und Festland entstehen. Östlich vom Tiefdruckgebiet wird die warme Luft Richtung Norden geschoben, an der westlichen Seite kommt die kalte Luft aus der Polarregion in Richtung Süden. Wenn dann nachts der Wind ganz schwach ist und der Himmel klar, sind die optimalen Bedingungen für leichten bis mäßigen Frost gegeben, so der Meteorologe vom Findel in der Fachsprache.

Als ‚Eisheilige‘ wird der Zeitpunkt vom 11. bis zum 15. Mai bezeichnet, in dem es oft zu „Kaltlufteinbrüchen“ kommt. Frost und Ernteschäden prägen häufig das Wetter in diesen Tagen, doch treten die ‚Eisheiligen‘ nach Messungen von Meteorologen immer seltener auf – als Ursache vermuten die Wetterforscher den Klimawandel. Die Bezeichnung „Eisheilige“ geht auf den kirchlichen Heiligenkalender und die Prägung des ländlichen Lebens durch die kirchlichen Feste zurück. Namensgeber sind Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia, die auch „kalte“ Sophie/Sofie genannt wird.