Mittwoch5. November 2025

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Eine 20-jährige Erfolgsgeschichte

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LUXEMBURG - Die Schule, die heute unter dem Namen „Institut national des langues“ bekannt ist, wurde 1991 als „Centre de langues“ gegründet. Am vorigen 1. Dezember wurde mit einer „magischen Nacht der Sprachen“ Geburtstag gefeiert.

Die Ursprünge der vom Bildungsministerium organisierten Sprachkursen für Erwachsene reichen in das Jahr 1975 zurück. In dem Jahr unterzeichnete das Ministerium ein Abkommen mit den „Amitiés françaises“: Diese organisierten Abendkurse in Französisch zu zwei oder vier Stunden die Woche an. Der Staat übernahm die Bezahlung der Lehrer.

INL In Zahlen

o 8 Sprachen: Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Luxemburgisch, Portugiesisch, Spanisch

o 550 Sprachkurse die Woche, zwischen 8.00und 21.00 Uhr

o 120 Nationalitäten

o 9.400 Einschreibungen pro Jahr

o 1.700 Examenseinschreibungen jährlich

o 2 Schulen: Luxemburg und Mersch

1981 hat das Bildungsministerium selbst zwei intensive Französischkurse tagsüber organisiert. Vier Jahre später waren es bereits neun Klassen, 1987 insgesamt 17 und 1989 war die Zahl auf 35 angewachsen. Auch wurde mittlerweile nicht mehr nur Französisch unterrichtet. Rund 20 Lehrer unterrichteten ebenfalls Deutsch, Englisch, Luxemburgisch, Italienisch und Spanisch.

Soziale Integration

Der Grund hiefür liegt in den siebziger und achtziger Jahren, als sich Luxemburg als Finanzplatz und als eines der Zentren der EU-Institutionen entwickelte. Eine immer höhere Zahl an Ausländern kam ins Großherzogtum, um für längere Zeit hier zu arbeiten oder gar hier zu leben. Viele dieser Menschen hatten wenige oder gar keine Kenntnisse der Landessprachen.

1991 erhielt das „Centre de langues“ (CLL) eine legale Grundlage. Das Gesetz gab dem Zentrum ausdrücklich die soziale Integration als eines der Ziele mit auf den Weg.

Einschreibeprozess

In den Anfangstagen befand sich das CLL in der avenue Joseph Sax auf Limpertsberg. Später zog es in ein größeres Gebäude auf dem Verlorenkost um. 2009 wurde das CLL in das „Institut national des langues“ mit einer eigenen Direktion umgewandelt, um so der steigenden Bedeutung der Lehranstalt gerecht zu werden. Mittlerweile hatten die jährlichen Einschreibung die 9.000er Marke überschritten. Februar 2010 gab es einen solch großen Ansturm am ersten Tag der Einschreibungen, dass es zu Tumulten kam und die Polizei gerufen werden musste.

Das INL hat daraus seine Lehre gezogen; mittlerweile läuft der Einschreibeprozess größtenteils über Internet ab. Lediglich die Schüler, die sich zum ersten Mal am INL einschreiben, müssen sich in einem persönlichen Gespräch ihr Sprachniveau testen lassen.

Luxemburgisch immer beliebter

Ganz besonders haben sich die Kurse für Luxemburgisch entwickelt, was unter anderem mit dem Sprachtest zu tun hat, den Ausländer ablegen müssen, um die luxemburgische Staatsbürgerschaft zu erhalten.

Unterrichteten im Jahr 2004 neun Lehrer unsere Sprache im damaligen CLL, so sind es heute deren 28. In den vergangenen acht Jahren hat sich die Zahl der Luxemburgisch-Schüler verdoppelt: Von 1.164 im Jahr 2002 stieg ihre Anzahl auf 2.113 im Jahr 2010. Damit ist Luxemburgisch nach Französisch die meist gelehrte Sprache am INL. In den Französisch-Klassen waren 2010 3.651 Schüler eingeschrieben.

Viele Zugereiste beschränken sich nicht mehr darauf, lediglich Grundkenntnisse zu erwerben. Mittlerweile werden im Luxemburgischen auch Kurse für Fortgeschrittene angeboten, ein Anzeichen dafür, dass das Interesse weit über das Notwendige hinaus geht.