Minett-TrailEhemaliges Bergbau-Gebäude in Kayl wird zu einer Unterkunft

Minett-Trail / Ehemaliges Bergbau-Gebäude in Kayl wird zu einer Unterkunft
Das ehemalige Bürogebäude wird für mehr als 330.000 Euro renoviert Foto: Lucien Montebrusco

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Kayl-Tetingen wird eine der elf Stationen auf dem Minett-Trail stellen, dank dem Wanderfreunde die Südregion werden erkunden können. Ein ehemaliges Bürogebäude aus der Bergbauvergangenheit lässt die Gemeinde für 331.414 Euro renovieren. Sie hatte das Areal in der Industriestraße zuvor für 100.000 Euro erworben. Der Gemeinderat stimmte am Dienstag dem Kostenvoranschlag für das Projekt des Architektenbüros Tetra Kayser Associés zu.

Die Unterkunft wird sechs Personen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten. Im ersten Stockwerk werden neben Doppel-Etagenbetten, eine Küchenzeile und Dusche/WC eingerichtet. Zwei weitere Schlafmöglichkeiten entstehen im zweiten Stockwerk, das durch eine Treppe erreichbar sein wird. Auf dem Dach werden Solarpaneele angebracht. Aus Kostengründen verzichte man auf den Ausbau des Kellers, hieß es während der Ratssitzung in der „Schungfabrik“. Dadurch würden die Kosten um bis zu 80.000 Euro reduziert. Der Raum wird als Unterstand für Fahrräder benutzt werden können. Die Unterkünfte in den Partnergemeinden des Minett-Trail werden gemeinsam verwaltet und gewartet werden.

Ein weiteres Projekt, das zur Attraktivität der Gemeinde beitragen könnte, ist das geplante Park&Ride am Bahnhof in Kayl. Der Gemeinderat stimmte der entsprechenden Konvention mit der CFL zu. Beide Seiten werden sich die Kosten für die Schaffung von Parkplätzen, das Aufstellen von Chargy-Stationen und die Renovierung der Unterführung in Richtung Biermecht-Straße teilen. Man habe das Angebot nicht ausschlagen können, so Bürgermeister John Lorent (LSAP). Auch die Vertreter von CSV und DP Jean Weiler und Patrick Krings sprachen sich für das Projekt aus. Allein CSV-Rat Camille Thomé enthielt sich der Stimme, weil einerseits ein Parking geschaffen werde, andererseits jedoch die seit langem versprochene Renovierung der rue de la Montée voraussichtlich verschoben wird. Lorent wies auf den zu erwarteten Einnahmerückgang aus dem kommunalen Dotationsfonds hin, immerhin rund fünf Millionen Euro. Die Instandsetzung besagter Straße koste sechs Millionen Euro, sagte Schöffin Viviane Petry („déi gréng“). Man müsse sehen, woher man das Geld nehmen könne.

Viele Pläne für den Widdem

Nach Zukunftsmusik klingt vorerst auch die grundlegende Umgestaltung des Widdem. Die Grundlage für dieses langfristige Projekt wurde jedoch mit der Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) gelegt, die der Schöffenrat am 14. Juli dieses Jahres mit dem Kirchenfonds unterschrieben hat. Auf Widdem teilen sich Gemeinde und Fonds etliche Grundstücke. Die Besitzverhältnisse sollen so neu geordnet werden, dass der Kirchenfonds Wohnungsbauprojekte und die Gemeinde neuen Schulraum mit Betreuungseinrichtungen schaffen können. Dem Bagger zum Opfer fallen würden dabei wohl das aktuelle Vereinshaus und das Pfarrhaus. Der Kirchengemeinde könnte jedoch ein Nutzungsrecht in einem von der Gemeinde zu errichtenden Kulturzentrum gewährt werden. Bürgermeister Lorent schloss ebenfalls den Bau eines unterirdischen Parkings nicht aus. Der Gemeinderat billigte die Absichtserklärung einstimmig.

Ohne Gegenstimme wurde ebenfalls die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 12,5 Millionen Euro genehmigt. Mit dem bereits im Budget vorgesehenen Darlehen kauft die Gemeinde ArcelorMittal die rund sieben Hektar große Industriebrache Moorwiss in Tetingen ab. Man habe diese Gelegenheit ergreifen müssen, so DP-Rat Krings, zumal die Gemeinde sich dies leisten könne. Lorent hatte zuvor an die günstige Zinslage am Kapitalmarkt erinnert.

Zu Beginn der Sitzung hatte der Gemeinderat eine lange Liste von Konventionen gebilligt, darunter auch die Abmachung mit dem Schwimmclub SC Mondercange zur Abhaltung von Schwimmkursen für Kleinkinder im Hallenbad der neuen Faubourg-Schule.

Roberto
8. Oktober 2020 - 11.37

330.000 für einen Mini-100.000€-Schuppen zu renovieren in dem nie jemand gewohnt hat. Respekt! Leute ohne Wohnung wälzen sich gerade auf dem Boden vor Vergnügen.