Mittwoch5. November 2025

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Divergenzen zwischen Gewerkschaftern

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Die Frachtfluggesellschaft Cargolux wird dieses Jahr tiefrote Zahlen schreiben. Darüber berichtete das Tageblatt gestern in einem Gespräch mit Generaldirektor Ulrich Ogiermann. Auch gestern trafen sich Direktion und Gewerkschaften, um über ein Sanierungsprogramm zu diskutieren. Gespräche, denen sich der LCGB jedoch verschließt.

140 Arbeitsplätze sind dieses Jahr bei Cargolux abgebaut worden. Entlassungen habe es jedoch nicht gegeben, betonte Ogiermann gegenüber dem Tageblatt. Dennoch muss das Unternehmen weiter sparen.
Gestern Morgen trafen sich bei der Cargolux die Unternehmensleitung sowie die Gewerkschaften OGB-L und LCGB zu Gesprächen bezüglich eines Sanierungsplans. Die Gesellschaft soll dieses Jahr einen Verlust in dreistelliger Millionenhöhe verzeichnen, so Ogiermann.
Bei den angesprochenen Diskussionen soll es dann laut OGB-L-Gewerkschaftssekretär Hubert Hollerich zu einem Eklat gekommen sein, als der LCGB den Sitzungssaal verließ.
Wie Hollerich dem Tageblatt gegenüber erklärte, störe sich der LCGB an dem von der Cargolux-Direktion unterbreiteten Sanierungsvorschlag.
LCGB-Vertreter Aloyse Kappweiler wies den Vorwurf der Saalflucht zurück. Man lehne es jedoch ab, dem Personal den 13. Monatslohn zu streichen. Bereit wäre man mit einer Nullrunde für 2009. Wenn das Unternehmen tatsächlich in solch schwieriger wirtschaftlicher Lage stecke, sollte man ernsthaft darüber reden.

„Ein Spiel mit dem Feuer“

„Der Vorschlag, mit dem wir als OGB-L leben können, sieht ob der wirtschaftlich schwierigen Lage des Unternehmens vor, alle Parteien in die Sanierung mit einzubeziehen“, so Hollerich. Der LCGB sei nicht damit einverstanden, dass laut Vorschlag das Personal 2010 auf das 13. Monatsgehalt verzichten soll. „Dies soll aber nur der Fall sein, wenn das Unternehmen bis September kommenden Jahres noch in den roten Zahlen steckt“, relativiert Hollerich. Ansonsten werde die Prämie wie vorgesehen ausgezahlt. Das Verhalten des LCGB indes bezeichnete Hollerich als „Spiel mit dem Feuer“. Denn nicht nur die Arbeitsplätze bei der Cargolux stünden auf dem Spiel. „Wenn es die Cargolux erwischt, werden in Kürze alle 6.500 Arbeitsplätze auf Findel bedroht sein“, beschrieb der Gewerkschafter den Ernst der Lage.
Der LCGB erklärte sein Verhalten gestern in einer Pressemitteilung damit, dass es an Klarheit bezüglich der künftigen Arbeitsbedingungen fehle und man keine Einbußen seitens der Belegschaft hinnehmen wolle. Die Gewerkschaft will nun das Schlichtungsamt damit befassen.tw/lmo