Montag27. Oktober 2025

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Dienstleister statt Verwaltung

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LUXEMBURG - Die Adem will das Etikett Verwaltung los werden. Stellensuchende und Unternehmen werden in Zukunft als Kunden betrachtet. Die Berater sollen auf sie zugehen.

Die Reform der Arbeitsmarktverwaltung soll spätestens im Herbst dieses Jahres Gesetz sein. Das hat Beschäftigungsminister Nicolas Schmit (LSAP) am Donnerstag gesagt. Statt Verwaltung wird sie sich in Zukunft als Dienstleistungsbetrieb verstehen. Sowohl Stellensuchende als auch Arbeitskraft einstellende Unternehmen sollen als Kunde betrachtet werden.

Aus den Vermittlern werden Berater. Diese für die Arbeit der Adem besonders wichtigen Mitarbeiter werden in Zukunft aktiv auf die Unternehmen zugehen, mit ihnen eng zusammenarbeiten. Sie sollen die Firmen beraten, sie nach ihren Bedürfnissen in Sachen Personal befragen, ihnen passende Kandidaten zur Einstellung vorschlagen.

2009/2010 wurden bereits 40 neue Vermittler/Berater eingestellt. Rund 600 Kandidaten standen bereit. Die Auswahl nahm eine Privatfirma vor. Eine Beraterfirma aus dem Privatsektor wird auch die weitere Umstrukturierung der Adem begleiten.

Der Stellensuchende als Kunde

Als Kunde soll auch der Stellensuchende betrachtet werden. Er soll nicht mehr als eine Nummer, eine anonyme Akte sein. Das Verhältnis zwischen Vermittler/Berater und Arbeitssuchende soll personalisiert werden, hieß es am Donnerstag.

Zur Neuausrichtung der Adem als Dienstleister zählt auch die Schaffung eines Call-Centers. In einer ersten Phase werde er wohl nur Basisinformationen geben können. In einer zweiten Phase soll es jedoch den Anrufer effizient leiten und weitreichendere Information mitteilen.

„Fit for Job“

Zufrieden zeigte sich Nicolas Schmit mit dem Verlauf von „Fit for Job“, einem neuartigen Programm, um Arbeitgeber und Stellensuchenden zusammenzubringen. Dabei werden in einer ersten Phase die Kompetenzen der Stellensuchenden ermittelt. Dem folgt ein Gespräch mit dem Personalchef und die Ausarbeitung eines Weiterbildungsangebots. Am Ende bekommen die Stellensuchenden ein Label, das ihre Berufsfähigkeit bezeugt. Am Teilprojekt „Fit for Financial Market“ nahmen in einem ersten Zyklus April/Juli 2010 78 Personen teil. 60 Teilnehmer konnten eine neue Stelle finden. Eine Neuauflage Oktober 2010/Februar 2011 kannte eine Erfolgsquote von 53 Prozent. Ähnliche Projekte sollen für andere Wirtschaftsbereiche durchgeführt werden.

Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt soll in Zukunft eine „Beobachtungsstelle für Arbeitsmarkt“ im Auge behalten. Eine neue Behörde werde das nicht, betonte Schmit. Das Projekt wird vom „Fonds social européen“ zu 50 Prozent kofinanziert. Für das Vorhaben stehen 1,8 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bereit.