Dienstag21. Oktober 2025

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Die Schule bleibt eine Baustelle

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Die Primärschule auf Cents hatte zu Beginn des Schuljahres LUXEMBURG - Schlagzeilen gemacht. Statt eines fertigen Klassenzimmers wartete auf einige Klassen eine Baustelle und verursachte einiges Durcheinander.

Das damals eingerichtete Provisorium wird aber noch eine Weile herhalten müssen, denn in diesem Jahr werden die neuen Räume nicht mehr fertig.

So sind seit September zwei Klassen in Containern auf dem Schulgelände untergebracht, bis die neuen Räumlichkeiten bezugsfertig sind. Eine Klasse des „précoce“ wird täglich mit dem Bus in einen Ausweichraum nach Hamm gebracht. Gegenüber dem Tageblatt gab Schulschöffin Viviane Loschetter („déi gréng“) im September an, einer der Betriebe habe die Lieferfrist nicht eingehalten und somit den Fortgang der Arbeiten aufgehalten (siehe „T“ vom 23. September). Das Provisorium sollte noch bis Ende des Jahres dauern, aber dann hat das Wetter den Verantwortlichen und den Arbeitern auf der Baustelle offenbar einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Wer sich jedenfalls zurzeit in der rue Léon Kauffman ein Bild vom aktuellen Zustand der Arbeiten machen will, der denkt erst an eine Baustelle, dann an eine Schule. „Ich würde gerne zaubern können“, so Viviane Loschetter, „aber das kann ich nicht.“

Unter einer dicken Schneedecke stehen Baustellenwagen und Material. Die beiden Räume für die „Spillschoul“ an sich sind wohl ziemlich nahe an der Fertigstellung, aber in anderen Räumen bestimmen offenbar immer noch unverputzte Wände das Bild und Kabel hängen aus der Decke. Auch die Dach- und Fassadenarbeiten sind allem Anschein nach noch immer nicht völlig abgeschlossen und können es bei den aktuellen Bedingungen auch nicht so schnell sein. Was das Hauptgebäude angeht, die eigentliche Primärschule, so ist lediglich beim Anbau die Fassade fertiggestellt. Der Rest steht noch, umgeben von einem Gerüst, in tristem Grau da. Und überall stehen Baustellenabsperrungen und Gitter, die bezeugen, dass hier noch längst nicht alles fertig ist.

Wachstum

Cents ist in den letzten Jahren und Monaten stark gewachsen und wächst auch weiterhin. Wo früher weite Wiesen und Felder lagen, ragen heute Mehrfamilienhäuser aus dem Boden. Und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Wer durch die Nebenstraßen fährt, kann sich ein Bild von der regen Bautätigkeit machen. So ist es eigentlich nur logisch, dass auch die Infrastruktur irgendwann nachziehen musste.

Dazu gehört halt auch die Schule. Und hier ist das Provisorium nicht neu. Nur, dass es dieses Jahr zum Schulanfang irgendwann zu viel wurde und es Protest von betroffenen Eltern und dem „Syndicat d’initiative et d’interêts locaux Fetschenhof-Cents“ hagelte. So kam es auch zu besagtem Notbehelf mit Containern auf Cents und einem Ausweichraum in Hamm. Und der wird noch eine Weile herhalten müssen. Wenn Anfang Januar die Ferien vorbei sind, werden die neuen Räume noch nicht bezugsfertig sein.

„Es gibt kein neues Moment“, so Viviane Loschetter. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, kann sie selbst nicht sagen, „aber mit Sicherheit noch in diesem Schuljahr“, so die Schöffin. Bei der momentanen Schneedecke und den Minustemperaturen machen Außenarbeiten, wie an Dach und Fassade, zugegebenermaßen wenig Sinn. Dafür wird im Inneren der Gebäude gewerkelt.

Zwar ging es auf der Baustelle offenbar lange nur im Krebsgang voran, aber seit September haben die Arbeiten wohl richtig Fahrt aufgenommen. „Alle Betriebe, die auf der Baustelle arbeiten, wissen, was die Prioritäten sind“, so Loschetter. Die Schule hat derzeit Vorrang. Und darüber, dass es doch noch länger dauern wird, habe man alle betroffenen Akteure (Eltern, Lehrer, …) bereits informiert.

Wann aber alles fertig sein wird, kann derzeit keiner sagen. Eine positive Schätzung wäre etwa der Monat Februar. Aber darauf festlegen will sich Viviane Loschetter nicht. Die Fristen bestimmt vorläufig das Wetter, und von dem wurde ja in den letzten Wochen mehr als einer überrascht.

Allerdings macht man sich bei der Stadt Luxemburg derzeit bereits Gedanken, wie man mit dem weiteren Wachstum auf Cents umgehen will. Eine zweite Schule für das Viertel ist eine Möglichkeit, die Loschetter erwähnt. Denn im Bereich des Carmel, wo u.a. die SNHBM („Société nationale des habitations à bon marché“) vor kurzem ein Riesenprojekt mit mehreren hundert Wohnungen abgeschlossen hat, besitzt die Stadt offenbar noch genug Bauland.