Freitag7. November 2025

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Die Grenzgänger verdienen neun Milliarden

Die Grenzgänger verdienen neun Milliarden
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Luxemburg ist nach der Schweiz das europäische Land mit der höchsten Zahl an Grenzgängern. Im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl auf knapp 164.000.

Die Grenzgänger tragen einen großen Teil zur Luxemburger Wirtschaft bei. Im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl auf 163.912 von 156.726 im Vorjahr.

Das entspricht einem Zuwachs von knapp 7.200 Beschäftigten, oder 4,6 Prozent. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statec hervor. Vor zehn Jahren lag die Zahl der Grenzgänger bei knapp 113.000.

9,3 Milliarden Euro

Insgesamt zahlten die Unternehmen in Luxemburg im vergangenen Jahr an ihre Beschäftigten aus der Grenzregion Gehälter von 9,3 Milliarden Euro. Davon flossen knapp acht Milliarden in die Grenzregion ab, 1,3 Milliarden Euro hingegen gaben die Grenzgänger in Luxemburg aus.

Unter dem Strich zahlten die Grenzgänger im vergangenen Jahr Einkommenssteuer in Höhe von 872 Millionen Euro an den Luxemburger Fiskus.

Die Grenzgänger trugen damit rund fünf Prozent zum Luxemburger Steueraufkommen bei. Somit hat sich das Einkommenssteueraufkommen durch die Grenzgänger seit 2004 fast vervierfacht.

Ähnliches gilt für die Sozialversicherungen. Den durch die Grenzgänger erwirtschafteten Beitrag zu den Luxemburger Sozialkassen betrug im vergangenen Jahr rund 1,8 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel, wie noch vor zehn Jahren.

Belgier haben höchstes Einkommen

Die Auszahlungen aus den Sozialkassen lag mit 1,6 Milliarden Euro auch im vergangenen Jahr wieder unter der Summe der Einzahlungen.

Wenn künftig Grenzgänger verstärkt in den Ruhestand gehen, könnte sich diese positive Tendenz bei den Sozialkassen über höhere Rentenausgaben jedoch umkehren.

Um dem entgegenzuwirken, könnten zusätzliche Einkommensquellen für die Rentenkasse erschlossen werden, wie beispielsweise Kapitaleinkünfte.

Mit rund 82.000 Menschen kam rund die Hälfte der Grenzgänger im vergangenen Jahr aus Frankreich, mit etwa 40.000 jeweils ein Viertel aus Belgien und aus Deutschland.

Das höchste jährliche Durchschnittseinkommen hatten im vergangenen Jahr Grenzgänger aus Belgien mit 55.701 Euro, gefolgt von ihren Kollegen aus Deutschland mit 52.197 und Frankreich mit 44.879 Euro.

Nach Statec-Angaben liegt das Durchschnittseinkommen der Grenzgänger aus Frankreich vor allem deswegen deutlich niedriger, weil sie häufiger als ihre Kollegen aus Belgien in Branchen mit niedrigerem Einkommen, wie dem Horesca-Sektor, arbeiten.

Das höchste Durchschnittseinkommen haben hingegen die Beschäftigten der europäischen Institutionen mit knapp über 100.000 Euro jährlich, was nach Statec-Angaben auf ihre meist deutlich höhere Qualifikation zurückzuführen ist.