Kim Hermes
Zuletzt forderten gestern die „Stater Sozialisten“, dass in die Affäre Passerelle endlich Bewegung kommen soll. Die CFL habe ihren Teil der Brücke erneuert, auch der direkte Zugang zu den Bahnsteigen sei in Arbeit, aber der Teil, der noch der Stadt Luxemburg gehört, steht unverändert da. Das heißt, dass Fußgänger in Bonneweg immer noch die Straße überqueren müssen, um in ihr Viertel zu kommen. Vom Zustand der Brücke einmal ganz abgesehen. „Das Viertel ist das bevölkerungsreichste der Stadt, nimmt man das Bahnhofsviertel dazu, sind rund 25.000 Leute davon betroffen“, so LSAP-Gemeinderat Marc Angel gestern.
In einem offenen Brief an Bürgermeister Paul Helminger (DP) erinnerte man auch an das Versprechen von 1992, die Passerelle zu ersetzen und sie an die Bedürfnisse von Fußgängern, Radfahrern und Menschen mit Behinderung anzupassen. Auch 2005 sei die Errichtung einer neuen Fußgängerbrücke vom Bahnhof nach Bonneweg eventuell bis über die Rocade versprochen worden.
Die Antwort ließ – zumindest gestern – nicht lange auf sich warten. Die Stadt Luxemburg teilte in einer Antwort auf den offenen Brief mit, „dass sie ihre vorherigen Versprechungen zum Ausbau der Bonneweger Fußgängerbrücke halten wird“.
In der Tat habe der Schöffenrat beschlossen, im Budget den Ausbau der „Passerelle“ festzuschreiben. Die zuständigen Dienste seien damit beauftragt worden, die nötigen Pläne auszuarbeiten. Es wird ein Provisorium entstehen, bis das Projekt Hauptbahnhof beendet ist. „Wir haben beschlossen, die Verlängerung zu machen“, so Schöffe François Bausch („déi gréng“). „Eigentlich sollten wir den letzten Teil renovieren plus die Treppen. Wir haben beschlossen, die Brücke weiter zu führen, bis auf die andere Straßenseite. Es wird ein Provisorium, im Stil von dem, was die CFL gemacht hat.
Später, bei der Überdeckung des Bahnhofs, ist eh vorgesehen, dass eine saubere, neue Brücke gebaut wird.“
Buskonzept
Die Fundamente für den Anbau schlummern schon länger unter einer kleinen Grünfläche auf Bonneweger Seite, denn das Projekt ist nicht ganz neu. Auch ein Lift soll auf die andere Straßenseite verlegt werden, damit jeder die Brücke benutzen kann. „Die Pläne sollen so schnell wie möglich ausgearbeitet werden und ich hoffe, dass das Projekt im Laufe des nächsten Jahres realisiert werden kann.“
Hinzu kommt aber möglicherweise eine Anpassung des Buskonzeptes der Stadt Luxemburg. Als das nämlich vor ungefähr drei Jahren überarbeitet wurde, war auch vorgesehen, den Hauptbahnhof zu entlasten und Haltestellen auf der Bonneweger Seite zu schaffen. Das scheiterte daran, dass es keinen ordentlichen Zugang gab, der beide Seiten – Bonneweg und Hauptbahnhof – über die Gleise hinweg miteinander verband. „Mal schauen, wo wir die Haltestelle hinkriegen“, so Bausch, „ob das mit dem Provisorium schon klappen wird, müssen wir sehen. Auf jeden Fall wird das mit einbezogen.“
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