Die ADEM soll reformiert werden

Gestern hat der Ministerrat die Gesetzesvorlage über die Reform des Arbeitsamtes (ADEM) gutgeheißen. Das Amt soll, was die Finanzen, die Organisation und die technische Verwaltung anbelangt, effizienter gestaltet werden.
René Hoffmann

Der Name des Arbeitsamtes wird sich verändern. Es soll in „Agence luxembourgeoise pour l’emploi“ (Luxemburgische Agentur für Arbeit) umgetauft werden. Nach dem Gesetz über die Arbeitserhaltungsmaßnahemen sei der vorliegende Gesetzentwurf die nächste Etappe im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und eine bessere, individuelle Begleitung der Arbeitssuchenden, hieß es nach der Sitzung gestern.
Die administrative Organisation soll reformiert werden. Die ADEM soll von einem Direktionskollegium geleitet wird. Alle Angestellten, die direkten Kontakt mit den Arbeitslosen haben, sollen in einer einzigen Abteilung zusammengeschlossen werden.
Auch sieht der Gesetzentwurf die Schaffung von weiteren lokalen Arbeitsvermittlungsagenturen neben den bestehenden Büros in Esch/Alzette, Diekirch und Wiltz vor. Der Staat wird sich an der Finanzierung der Einrichtung der Schalter beteiligen.

Der Ministerrat leistet auch einer Aufforderung des Vermittlers Marc Fischbach Folge. Dieser hatte die Schaffung einer internen Beschwerdestelle innerhalb des Arbeitsamtes verlangt.
Die individuelle Betreuung der Arbeitssuchenden steht im Mittelpunkt. So soll nach und nach das System der Vorladungen abgeschafft werden. Die OECD hatte diese Prozedur schon mehrmals scharf kritisiert. Das Akzent soll auf die individuelle Arbeit mit den Arbeitslosen gelegt werden. Es ginge hauptsächlich darum, sie fit für den Arbeitsmarkt zu machen und schnell eine geeignete Stelle für sie zu finden.
In diesem Zusammenhang spiele die Aus- und Fortbildung eine wesentliche Rolle. Um zu gewährleisten, dass die neue Agentur für Arbeit effizient arbeiten kann, wird eine größere Flexibilität eingeführt, was die Organisation und die Finanzierung der Schulungen anbelangt. Unter anderem soll die Kreditlinie nicht mehr begrenzt werden. Schließlich soll der Agentur die Möglichkeit eingeräumt werden, Praktika von vier Wochen für Arbeitssuchende zu planen. Diese Lehrgänge sollen als Ziel haben, den Arbeitgebern zu erlauben, die Fähigkeiten der Arbeitssuchenden abzuschätzen, so eine Mitteilung des staatlichen Pressedienstes.