Geschlossen steht die Gewerkschaftsfront in der Frage der Kürzung der Einstiegsgehälter beim Staat. Rückendeckung haben die im öffentlichen Dienst aktiven Gewerkschafter von den Kollegen im Privatsektor bekommen. Wer an den Gehältern im öffentlichen Dienst fummelt, gefährdet auch die Lohnentwicklung bei den Privaten, so der Grundgedanke. Die Regierung will in den kommenden Monaten eine umfassende Reform der Gehälterstruktur beim Staat durchziehen. Die Kürzung der Anfangsgehälter ist zwar nur ein Element daraus, aber ein besonders umstrittenes. Die im öffentlichen Bereich repräsentive CGFP schließt sogar Aktionen nicht aus, um das Reformhaben zu kippen.
In der zweiten Frage, die derzeit Staatsbeamtengewerkschaft und Regierung entzweit, ist die Einheit weniger ersichtlich. Vor allem der LCGB lehnt die Einführung eines Bewertungssystems im öffentlichen Dienst keineswegs kategorisch aus. Bereits Nationalpräsident Robert Weber hatte in einem rezenten Radio-Interview Gesprächsbereitschaft gezeigt. Nicht alle in der Privatwirtschaft angewandten Bewertungssysteme seien schlecht. Diese Haltung bestätigte der LCGB nun in einer Unterredung mit „Déi Lénk“.
Nicht alle sind schlecht
Der LCGB habe daraufhingewiesen, dass bereits viele Bewertungssysteme im Privatsektor umgesetzt wurden, heißt es nach dem Treffen. Manche funktionierten sehr gut, andere überhaupt nicht. Ausschlaggebend sei hier vor allem, „dass die betroffenen Arbeitnehmer auch erkennen, dass die Bewertung transparent von statten geht und auch tatsächlich einen Mehrwert darstellt.“
Kritiker des Bewertungssystems befürchten vor allem Willkür bei der Einschätzung der Leistung des einzelnen Beamten und folglich bei der Beförderung des Betroffenen. Abgelehnt wird das System unter anderem auch vom OGBL.
De Maart

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