Der Kraftstoffpreis ist auf dem Stand von 2005

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Im Sommer 2008 schnellten die Kraftstoffpreise in die Höhe. Autofahren und Heizöl einlegen wurde richtig teuer und manch einer konnte die verlangten Preise kaum noch zahlen. Jetzt sind die Preise fast auf einem Rekordtief angelangt. Wie geht es weiter? Wir unterhielten uns mit René Winkin, Generalsekretär des „Groupement pétrolier luxembourgeois“. Jean-Marie Backes

Es gibt viele Ursachen für den aktuellen „niedrigen“ Ölpreis sagte René Winkin dem Tageblatt gegenüber. Der Preis des Rohöls fiel bis auf 30-37 Dollar pro Barrel. Das sei in etwa der Preis wie vor sieben, acht Jahren. „Damals empfanden wir diesen Preis als hoch“, sagte René Winkin weiter.

Beispiel  
Im Juni 2008 kostete eine 45-Liter-Tankfüllung mit Benzin 98 Oktan ganze 61,51 Euro
Im Dezember 2008 kostete eine 45-Liter-Tankfüllung mit Benzin 98 Oktan noch 39,46 Euro.
Das Benzin wurde in sechs Monaten 0,49 Euro pro Liter billiger.
Bei einer Tankfüllung von 45 Litern sind das immerhin 22,05 Euro weniger. 

Nun habe der niedrige Dollarkurs gegenüber dem Euro und die Wirtschaftskrise die Preise weiter stürzen lassen. Auch die rezente Drosselung der Produktion in den OPEC-Ländern kannte nicht den gewünschten Erfolg. Momentan sei die internationale Preisgestaltung eine Art „navigation a vue“ meinte der Generalsekretär.
Auch die Wirtschaftskrise, die das Transportwesen stark spüre, trage ihres zum niedrigen Kraftstoffpreis bei.

Weniger Diesel und Benzin

Am Jahresanfang 2008 sei man von einer Steigerung im Verbrauch beim Diesel von 3% ausgegangen, sagte Winkin weiter. Fakt ist aber ein Rückgang von 10-15%, der sich seit Oktober auf den Tankstellen der Autobahnen bemerkbar mache.
Auch der Benzinkonsum sei seit einigen Monaten rückläufig. Hier wurde ein Wert von etwa 3% angegeben.
Beim Heizöl habe man während der hohen Preisen einen Rückgang der gelieferten Quantität an die Privathaushalte festgestellt. Die Kunden kauften nur 1.000 Liter. Jetzt werden wieder komplette Tankfüllungen bestellt. Ob jetzt der Moment zum Tankfüllen gekommen ist?„Das ist schwierig zu sagen, die Preise sind unvorhersehbar, und der Experte kann dem Kunden nur den Rat geben, den Barrelpreis in den Medien zu verfolgen.
Steigen diese, dann ist Vorsicht angesagt, denn die aktuellen Preise in Luxemburg sind jetzt auf dem Niveau von einem Barrelpreis von 36 Dollar angelangt.“
Die anhaltende Kälte habe fast keine Auswirkungen auf den Heizölpreis, hieß es weiter. Nur bei höheren Preisen drehen die Verbraucher die Heizanlagen um einige Grade zurück.
Im kommenden Frühjahr werden sich dann auch die Strom- und Gaspreise dem jetzigen internationalen Preisniveau anpassen und demnach für den Verbraucher sinken. 

Ölpreis 
Der Ölpreis wird bis ins Unendliche steigen. So zumindest war das Gefühl der Experten und der Verbraucher im letzten Jahr. Seit dieser Zeit, in der Spekulationen den Preis bis auf 147 Dollar pro Barrel (159 Liter) hochtrieben, hat sich aber viel verändert. Zusammen mit den anderen Rohstoffpreisen hat auch Öl stark an Wert eingebüßt. Heute kostet ein Barrel wieder um die 40 Dollar auf dem Weltmarkt. cm