Mit den Worten „das Agrarzentrum in Colmar-Berg wird nicht infrage gestellt“, eröffnete der Generaldirektor des Verbandes, Jos Jungen, seine mit Spannung erwartete Rede im bis auf den letzen Platz gefüllten Festsaal „A Guddesch“ in Beringen. Nach Colmar-Berg werden der Verwaltungssitz des Verbandes, Zentrallager für die Produkte des Verbandes und ein Getreidesilo für 13.000 Tonnen kommen. Das ist die Menge, die in die unmittelbare Umgebung geliefert wird.
Die Gründe für die Auslagerung der Futtermittelproduktion liegen viel mehr in dem Wunsch, den Umschlag der Waren des Verbandes zu konzentrieren. Das gilt für Futtermittel, Dünger und Getreide. „Wir bekommen damit 265.000 Tonnen Waren von der Straße auf den Wasserweg“, sagte Jungen. Der Verband betreibt Silos in Metz und schlägt in Mersch, Ettelbrück, Mertert und Grevenmacher um.
Die Silos in Metz werden aufgegeben, sie werden ebenfalls in Perl gebaut.
Ein Standort in Luxemburg, auf dem Gelände des Hafens in Mertert, sei 2002 mit der Entscheidung, dort die Kläranlage zu bauen, hinfällig geworden, hieß es am Donnerstag vom Podium. Auf die Frage eines Mitgliedes aus dem Publikum, ob der Verband das finanziell stemmen könnte, antwortete Jungen: „Unsere Finanzlage ist gesund und wir haben das sehr gut durchgerechnet.“
De Verbandwill wachsen
Außerdem will die Gruppe wachsen. „Die Menge, die eine Futtermittelfabrik rentabel produzieren lässt, wird mit Lieferungen nach Luxemburg nicht erreicht“, sagte Jungen und fügte hinzu. „Deshalb muss der Blick über die Grenzen gehen.“ Bereits jetzt wird die Hälfte des Umsatzes jenseits der Grenzen in der Großregion erzielt. „De Verband“ hat im Geschäftsjahr 2010 rund 120 Millionen Euro umgesetzt.
Ein anderes Mitglied brachte mit seiner Frage Befindlichkeiten auf den Punkt. „Viele Bauern sind mit der Entscheidung, nach Deutschland auszulagern, nicht froh“, sagt er, der Verband sei dann keine urluxemburgische Firma mehr. „Bereits jetzt kauft die urluxemburgische Klientel mehr als die Hälfte ihres Bedarfes im umliegenden Ausland zu“, antwortete Jungen und bekräftigte: „Nur über die Bündelung der Interessen der luxemburgischen Landwirtschaft mit denen der Großregion bleibt die Gruppe ein interessanter Geschäftspartner.“
Mit dem Ankauf des rund 3,5 Hektar großen Terrains auf deutscher Seite ist damit ein weiterer Schritt in diese Richtung gemacht.
De Maart

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