Natürlich sollte man nicht auf den Rosenstrauß zum Muttertag verzichten, denn es gibt Alternativen: Fairtrade-Rosen. Diese „besseren“ Blumen sind in Luxemburg mit dem entsprechenden „Faitrade“-Siegel markiert. Leider sind solche Rosen hierzulande nur bei zwei Supermarktketten erhältlich, nämlich bei Cactus und Delhaize, so Geneviève Krol, Direktorin von TransFair Minka in Luxemburg. Cactus beziehe die Blumen direkt aus Deutschland, wo sie nach ihrer Reise aus Afrika zwischenlanden. Ansonsten gäbe es in Luxemburg keine Blumenläden, die solche Rosen im Angebot hätten. Erwähnenswert sei aber, dass „A Fleur de Peau“ in Luxemburg-Stadt die Absicht habe, in nächster Zukunft „Fairtrade“-Rosen anzubieten, so Krol.
Herkunftsländer, aus denen Fairtrade-Rosen nach Luxemburg gelangen, sind Kenia, Tansania und Äthiopien. Ganze Flugzeuge werden mit diesen Blumen vollgestopft, auch Cargolux-Maschinen. Diese fliegen dann meistens nach Holland. Dort werden Blumen aus aller Welt versteigert und dann per Lastwagen oder Flugzeug in alle Ecken Europas gebracht. Ein Großteil der Schnittblumen ohne Fairtrade-Siegel, die in unseren Vasen landen, stammt also nicht wie oft vermutet aus den Niederlanden, sondern auch aus Ländern wie Kenia, Tansania, Ecuador, Sri Lanka, und Zimbabwe. Der Blumenexport ist für diese Länder ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem die Arbeiter auf den Blumenfarmen jedoch nur selten profitieren können.
Das dornige Geschäft
Im Gegenteil, die Arbeiter der Blumenfarmen in den jeweiligen Entwicklungsländern, die nicht unter dem Fairtrade-Label registriert sind, haben mit niedrigen Löhnen, mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz und Diskriminierung zu kämpfen. Der massive Einsatz von Pestiziden ohne adäquate Sicherheitsmaßnahmen führt zu schlimmen gesundheitlichen Problemen bei den Arbeitern: Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit, Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen werden durch das Einatmen der toxischen Mittel verursacht. In Kenia, einem der bedeutendsten Erzeugerländer, sterben nach Angaben der Gewerkschaft Bauern-Agrar-Umwelt jährlich 1.000 Menschen an Pestizidvergiftungen.
Deshalb sollte man beim Rosenkauf zum Muttertag bedenken, dass es eine Alternative zu den unter ausbeuterischen Bedingungen erzeugten Blumen gibt. Das Fairtrade-Label sichert den Produzenten in den Ländern des Südens bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.
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