Montag20. Oktober 2025

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Cargolux landet erneut im Parlament

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Cargolux hat am Donnerstag erneut die Abgeordneten beschäftigt. Am vergangenen Freitag hatte Qatar Airways seinen Ausstieg aus der Gesellschaft angekündigt.

Der Generaldirektor von Qatar Airways habe den aktuellen Interimschef Richard Forson als neuen CEO gefordert und mehrere unannehmbare Forderungen gestellt, auch solche die nicht im Einklang mit den Vorschlägen des Beraterbüros Wyman standen. Das Nein der Luxemburger Anteileigner sei der Auslöser für die Entscheidung der katarischen Fluggesellschaft, aus Cargolux auszusteigen. Das bestätigte Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler am Donnerstag. Es handelte sich dabei um die zweite Parlamentsdebatte über Cargolux innerhalb einer Woche. Die erste hatten einige Abgeordnete als Geisterdebatte bezeichnet. Viele Fragen, aber wenig konkrete Antworten.

Qatar Airways hat seine Absicht bekundet, Cargolux zu verlassen, nur sind die anderen Anteileigner bisher noch nicht schriftlich informiert worden, sagte Wiseler. Luxair, BCEE und SNCI, die verbleibenden Anteileigner, haben ein Vorkaufsrecht auf die Katar-Aktien. Als prioritäre Ziele bezeichnete Wiseler den geordneten Ausstieg von QR, eine Strategie für Cargolux zu entwickeln und die Kapitalerhöhung vorzubereiten.

Bisher keine Verhandlungen mit neuem Partner

Den Staat will Wiseler nicht als Aktionär bei Cargolux. Die öffentliche Hand könnte höchstens eine Zeitlang Anteileigner bleiben, bis ein neuer strategischer und finanzieller Partner gefunden ist. Die Gerüchte, dass der bereits in Russland oder China gefunden worden sei, wollte Wiseler nicht bestätigen. Es fänden derzeit keine Gespräche mit einem möglichen neuen Partner statt. Die Suche nach einem solchen sei nicht einfach, und quasi unmöglich, wenn der Neue aus einem Land mit einem ähnlichen politischen, gewerkschaftlichen und sozialen Umfeld wie in Luxemburg stammen soll, gab Wiseler zu bedenken.

Finanzminister Luc Frieden verteidigte die Transaktion mit Qatar Airways, wies jedoch die Verantwortung für die aktuelle Entwicklung zurück. Bereits vor seinem Treffen in Doha in Februar 2011 seien wichtige Elemente der zukünftigen Partnerschaft geklärt worden, betonte er. Und er habe vor der Unterzeichnung des Grundsatzabkommens mit Qatar Airways mit dem Nachhaltigkeitsminister, dem Wirtschaftsminister und dem Premierminister gesprochen. Schließlich sei der Vertrag über den Einstieg von QR mit den anderen Aktionären von Cargolux unterschrieben worden. Frieden bezeichnete das Geschäft mit Katar als normale Transaktion. Nur die Umsetzung habe sich als schwierig erwiesen.