Montag27. Oktober 2025

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Brustkrebs: Diagnostik und Behandlung immer besser

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Die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs ist in den vergangenen 20 Jahren in vielen europäischen Ländern deutlich zurückgegangen. So auch in Luxemburg. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der in Lyon ansässigen internationalen Agentur für Krebsforschung.

Tom Wenandy
 
Im Rahmen einer Studie hat die Internationale Agentur für Krebsforschung Datenmaterial der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Thema Brustkrebs aus den Jahren 1989 bis 2006 ausgewertet. Wie die Forscher in der neuesten Ausgabe des British Medical Journal berichten, sank die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs in den vergangenen 20 Jahren in 15 von 30 untersuchten Ländern um mehr als ein Fünftel.
Mit über einem Drittel war der Rückgang in drei Ländern besonders groß. Eines dieser drei Länder ist Luxemburg.

Hierzulande fiel der Anteil der Brustkrebstodesopfer pro 100.000 Todesfälle bei Frauen von 36,3 in den Jahren1987 bis 1989 auf 22,9 für die Jahre 2004 bis 2006. Dies entspricht einem allgemeinen Rückgang von 34,1 Prozent innerhalb von rund knapp zwei Jahrzehnten beziehungsweise von durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr. Damit belegt Luxemburg hinter Island und England (inklusive Wales) den dritten Platz

Ein gutes Ergebnis, findet auch Dr. Guy Berchem. Allerdings, so der Präsident der „Société luxembourgeoise d’oncologie“ dem Tageblatt gegenüber, dürfe man nicht außer Acht lassen, dass Luxemburg in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts relativ schlecht dastand, es demnach also verhältnismäßig einfach war, sich zu verbessern. Wichtiger als die alleinige Verbesserung sei die hiesige geringe Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs. Wie bereits oben erwähnt lag diese 2006 hierzulande bei 22,9. Dies ist eine Verbesserung von 13,4 Punkten innerhalb von 20 Jahren. „Luxemburg platziert sich damit im oberen Drittel aller untersuchten Länder.“ Was für die Qualität von Früherkennung und Behandlung in Luxemburg spricht.

Was die übrigen in der angesprochenen Studie bewerteten Länder betrifft, so platzierten sich nur Island und England besser als Luxemburg.
Während in Island zwischen 1989 und 2006 die Sterblichkeit bei Brustkrebs um 44,5 Prozent fiel, konnte in Großbritannien immerhin noch ein Rückgang von 34,9 Prozent festgestellt werden. Der Anteil der Brustkrebstodesopfer fiel in beiden Ländern auf 23,5 (Island) beziehungsweise auf 28,1 (England). Diesbezüglich platzieren sie sich schlechter als Luxemburg (22,9).

In Deutschland sank die Zahl von 31,3 auf 26,2 (minus 21,3 Prozent). Am niedrigsten lag die Zahl der Brustkrebstoten auf 100.000 Todesfälle mit 18,9 in Spanien (minus 26,8 Prozent).

In Griechenland (plus ein Prozent), Estland (zehn Prozent), Lettland (elf Prozent) und Rumänien (17 Prozent) stieg die Zahl der Todesfälle nach Angaben der Forscher hingegen an. Studienleiter Philippe Autier sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einer „katastrophalen“ Situation in osteuropäischen Ländern: Dort sei das große Problem, dass die Gesundheitssysteme noch nicht modernisiert worden seien.
Brustkrebs ist die häufigste Tumorart bei Frauen und auch diejenige Art, die am häufigsten tödlich verläuft. Früherkennung spielt bei Brustkrebs eine entscheidende Rolle: je früher ein Tumor diagnostiziert wird, umso schonender ist die Behandlung und umso größer sind die Heilungschancen.

In diesem Sinne wurde in Luxemburg im Jahr 1992 das „Programme Mammographie“ lanciert. Seitdem werden Frauen von 50 bis 69 Jahre alle zwei Jahre eingeladen, ihre Brust mittels einer Röntgenaufnahme untersuchen zu lassen.
Die Mammographie gilt als die beste Methode, um Brustkrebs im Anfangsstadium zu entdecken. Zwischen 2001 und 2005 wurden in Luxemburg im Rahmen des Mammographie-Programms mehr als 66.000 Untersuchungen durchgeführt.
Durchschnittlich wird in Luxemburg pro Tag bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert.