Bereit, über alles zu reden

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Die im Herbst 2012 einseitig gekündigten Kollektivverträge für die Stahlbelegschaft sollen verlängert werden, dann könne man über alles reden, so die Gewerkschaften beim Schlichter.

Wenn die Firma ernsthafte Schwierigkeiten hat, dann soll man darüber offen reden. Alle Fakten müssten dann auf den Tisch. Das haben die Gewerkschaften am Dienstag der Direktion von ArcelorMittal vorgeschlagen. Beide Seiten trafen sich erneut vor dem Schlichter. Seit Monaten diskutieren sie ohne Erfolg über einen neuen Kollektivvertrag. Die Direktion hatte die alten Verträge für die Arbeiter und Angestellten im Herbst letzten Jahres gekündigt.

Ihren Vorschlag knüpften die Gewerkschafter an die Forderung, die alten Kollektivverträge wieder in Kraft zu setzen und zwar bis Juni 2014. Es bliebe dann ausreichend Zeit, über die Probleme des Unternehmens zu reden, die sich wohl nicht allein auf die Lohnkosten reduzieren lassen, wenn es denn welche gibt, so OGBL-Vertreter Jean-Claude Bernardini. Erörtern müsste man zum Beispiel solche Themen wie die Energieversorgung, die Produktpalette, Forschung und Entwicklung neuer Produkte.

Eine Antwort wollten die Direktionsvertreter am Dienstag noch keine geben. Sie erbaten sich zwei Wochen Bedenkzeit. Sollte die Antwort negativ ausfallen, werde man sich erneut am 10. Oktober vor dem Schlichter sehen.

ArcelorMittal gesprächsbereit

Nach dem Treffen beim Schlichter bleibe ArcelorMittal weiter in vollem Umfang offen, um die Verhandlungen für einen neuen Kollektivvertrag fortzusetzen, hieß es später seitens des Unternehmens.

Die Nachfrage in Europa liegt laut Stahlunternehmen noch immer um mehr als 30 Prozent unterhalb des Werts von 2007, die Kapazität von ArcelorMittals Langstahlwerken bleibt deutlich höher als ihre Produktion. „Mit einer klaren Verbesserung wird nicht gerechnet, die derzeitige wirtschaftliche Lage wird aus ArcelorMittals Sicht in den kommenden Jahren andauern.“

Die Gespräche gehen weiter, das nächste Treffen beim Schlichtungsamt ist für den 10. Oktober vorgesehen, so das Unternehmen.