Mittwoch22. Oktober 2025

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Bei längerer Krankheit nicht gleich kündigen

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LUXEMBURG - Der LCGB lehnt die aktuell geplante Rentenreform ab. In Zukunft soll länger Krankgemeldeten nicht automatisch gekündigt werden.

Wer über einen Zeitraum von zwei Jahren 52 Wochen lang krankgeschrieben war, flog bisher quasi automatisch aus der Gesundheitskasse und die Kündigung wurde nachgereicht. Das führte laut Gewerkschaften oftmals zu sozialen Notfällen. In Zukunft soll sich das ändern. Automatische CNS- und Stellenkündigung werde es nicht mehr geben, so LCGB-Präsident Patrick Dury am Dienstag nach der Sitzung des Zentralkomitees der Gewerkschaft.

Logo" class="infobox_img" />Bei längerer Krankheit soll der Arbeitsvertrag nicht gekündigt, sondern suspendiert werden, meint der LCGB. (Foto: Fabrizio Pizzolante)

Nähert sich ein kranker Beschäftigter der schicksalhaften Zweijahresmarke soll er vom Kontrollarzt der Gesundheitskasse untersucht werden. Dann soll ihm eine zeitlich begrenzte Invalidenrente zugesprochen werden – bis die endgültige zuerkannt wird oder der Beschäftigte wieder gesund ist. Gleichzeitig soll der Arbeitsvertrag nicht aufgelöst, sondern suspendiert werden. Der Vorschlag soll auf allgemeine Zustimmung gestoßen sein, hieß es am Dienstag von LCGB-Seite.

Nicht gleich entlassen

Einkommenssichernd soll der andere Vorschlag wirken, Beschäftigte bei strukturellen Problemen im Betrieb nicht gleich zu entlassen. Sie sollten in einer ersten Phase in einer von der Beschäftigungsagentur Adem gesteuerten „Koordinationsstruktur“ integriert werden. Diese müsste den Betroffenen an einen Branchenbetrieb vermitteln, ein Bauarbeiter an ein Bauunternehmen beispielsweise. Klappt das nicht, sei eine Vermittlung in einem anderen Sektor möglich. Gelingt auch dies nicht, müsste der Arbeitssuchende in die Solidarwirtschaft, die von den Beschäftigungsinitiativen betreut wird.

Ein weiteres heißes, sozialpolitisches Thema ist derzeit die geplante Rentenreform. Genau wie die anderen Gewerkschaften lehnt der LCGB die derzeitige Fassung ab. Am Montag (19.3.2012) wird auch die christliche Vereinigung an der Protestkundgebung der Gewerkschaften im Tramsschapp auf Limperstberg teilnehmen. Der LCGB fordert die Gleichbehandlung der Beschäftigten im öffentlichen und privaten Bereich. Beitragserhöhungen seien Leistungsverschlechterungen vorzuziehen. Eine weitere Finanzierzungsquelle könnte die vom EU-Ministerrat diskutierte Finanztransaktionssteuer sein, so Gewerkschaftspräsident Patrick Dury am Dienstag.