Bauschutt-Deponie vor dem Aus

Bauschutt-Deponie vor dem Aus
(Herve Montaigu)

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Es scheint offensichtlich, aber es musste bestätigt werden: Die Bauschuttdeponie Monnerich wird nach dem Erdrutsch im März 2014 kaum mehr als solche den Betrieb wieder aufnehmen.

Die Bauschuttdeponie in Monnerich steht wahrscheinlich vor dem endgültigen Aus. Dies geht aus einer Antwort von den zuständigen Ministern Dieschbourg und Bausch auf eine parlamentarische Frage von Marcel Oberweis hervor. Der CSV-Abgeordnete stellte am 19. Mai 2015 drei Fragen betreffend den Bauschutt in Luxemburg. Eine davon lautete: „A quelle date la décharge de Mondercange sera-t-elle à nouveau opérationnelle?“ (Wann wird die Deponie wieder eröffnet?) – Eine eher rethorische Frage, auf die am 30. Juni dann auch die Antwort kam: „(…) il n’est pas probable que celle-ci fonctionnera encore sous forme de décharge“.

„Unwahrscheinlich“ also, mit der zusätzlichen Information, dass hier nur noch abgelagert werden wird, um dem Schuttberg seine definitive (Landschafts)-Form zu geben. Das Risiko neuer Erdrutsche im Falle einer Wiedereröffnung wird von den zwei Ministern in der Antwort nicht mal erwähnt …

Straße ungeht die Problemzone

Und dass der Erdrutsch nicht abgetragen und neu aufgeschüttet wird, ist auch klar; schließlich liegt das Dossier, eine neue Straße von Esch nach Monnerich zu bauen, bereits beim Nachhaltigkeitsministerium. Und in der möglichen Trassenführung, die das Tageblatt am vergangenen 30. April abdruckte, macht der neue CR 106 einen Bogen um den Schuttberg in seiner jetzigen Form.

A propos Bauschutt: Die im Rahmen des „plan sectoriel décharges pour déchets inertes“ (großherzogliches Reglement aus dem Januar 2006) vorgesehene, zusätzliche Deponie in Folschette soll 2017 den Betrieb aufnehmen. Hier muss noch die Zufahrt geplant und gebaut werden (das „T“ berichtete).

Allgemein halten die Minister fest, dass sich alle derzeit noch im Betrieb befindlichen Deponien – Altwies, Bridel, Brouch, Colmar-Berg, Folkendingen, Gadderscheier (Gemeinde Sanem), Hosingen, Moersdorf (bei Wasserbillig), Nothum, Remerschen-Schengen und Strassen – nur von regionalen Baufirmen angefahren werden. Man will die Transportwege kurz halten.
Dies sei ja auch im Sinne der Firmen, so die Minister, die Ddes Weiteren präzisieren, dass wiederverwertbarer Bauschutt immer weniger auf Deponien gelagert wird. Aus Kostengründen würde immer öfter die (Weiter)-verarbeitung auf den Baustellen selbst erfolgen, resp. an anderen nahegelegenen, speziell dafür vorgesehenen Standorten.

Das nächste Problem?

In diesem Kontext sei hier auf ein mögliches neues „Problem“ hingewiesen. In der Schifflinger Industriezone „Monkeler“ haben sich bekanntlich mehrheitlich Firmen aus dem Baugewerbe niedergelassen. Hier wurden aber zuletzt Mängel bei mindestens fünf Firmen festgestellt was die gesetzlichen Auflagen angeht. Auch Resultate von Analysen des Regenwasserkanals – in den möglicherweise auch Abwasser gelangt – der direkt in die Alzette mündet, sorgten für Aufregung.

Aus gut informierten Kreisen heißt es hier: „Es ist ja schön und gut, wenn Firmen auf ihrem Gelände nur Bauschutt zwischenlagern und zur Wiederverwertung verarbeiten. Das darf aber, was die Quantität angeht, nicht die Ausmaße einer Deponie annehmen, und schon gar nicht zu einer ‚versteckten‘ Deponie werden.“ Mit allen Staub-, Lärm-, Verkehrs- und anderen Belästigungen, die dies möglicherweise mit sich bringt.

Weitere Informationen zu den Deponien:

Die ersten von 2,5 Millionen Tonnen

Die vergessene Deponie von Tadler