Eine weitere Anlage von ArcelorMittal in Luxemburg wird stillgelegt. Die Drahtstraße (STFS) in Schifflingen wird ab Januar nicht mehr produzieren. Diese Entscheidung teilte die Direktion den Personalvertretern am Montag anlässlich einer außergewöhnlichen Sitzung des Gemischten Betriebsrats mit. Der Produktionsstopp war bereits vor einigen Wochen angekündigt worden.
Das Unternehmen habe wie gewohnt von einer vollständigen Stilllegung auf unbestimmte Zeit gesprochen, so der OGBL am Montag. Die von der Direktion vorgelegte Begründung hat die Gewerkschaft nicht überzeugt. Das Unternehmen sei lediglich darauf aus, Tätigkeiten einzustellen, obwohl diese, anders als von der Firma behauptet, weiterhin rentabel seien. Die im Schifflinger Werk verzeichneten Verluste seien eher auf Management-Fehler als auf Probleme durch ein Überangebot am Markt zurückzuführen, so der OGBL.
Am 26. Oktober treffen sich Gewerkschaften, Unternehmens- und Regierungsvertreter zu einem Dreiergespräch. Auf der Tagesordnung stehen die für Luxemburg geplanten Investitionen, aber auch das vom OGBL in Auftrag gegebene Audit zu den Standorten Schifflingen und Rodange. Die Studie zeige, dass diese Werke durchaus überlebensfähig sind, so der OGBL.
47 Personen betroffen
Vom Produktionsstopp betroffen sind 47 Personen. Sie werden nun der „Cellule de reclassement“ angegliedert. In der Hoffnung, dass sie schnell in einem anderen Werk, etwa Belval, weiterbeschäftigt werden, sagte uns Jean-Claude Bernardini (OGBL).
Der Produktionsstopp in Schifflingen geht einher mit der Produktionsaufnahme auf der neuen Drahtstraße von ArcelorMittal in Duisburg. Sie übernimmt die bisher in Schifflingen ausgeführten Aufträge. In den letzten Monaten war die Schifflinger Straße nur teilweise ausgelastet. Gearbeitet wurde jede vierte Woche.
De Maart

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