Martine Stoltz,
Nadine Kremer (Text)
Wenn man in der Innenstadt immer wieder auf die markanten „Vël’Ok“-Drahtesel trifft, will man natürlich wissen, wie man ein solches Fahrrad benutzen kann. Für den Fall, dass man sich später einmal entscheidet, sich in Esch vorwiegend nur noch mit dem Fahrrad fortzubewegen.
In der Hauptstadt kennt der Fahrradverleih ja seit einiger Zeit schon trotz kleiner Stolpersteine einen relativen Erfolg. Schnell stand der Entschluss fest, uns an den Escher „City Tourist Office“ zu wenden. Dort wurden wir eingehend beraten.
Zuallererst galt es, sich nur für einen oder mehrere Tage zu entscheiden, in denen das Fahrrad benutzt werden soll.
Verständliche Prozeduren
Im Falle einer einmaligen Verwendung genügte ein Ausweis als Kaution für die Tageskarte. Von dieser Option profitieren hauptsächlich Touristen, die sich die Stadt ansehen wollen. Das „City Tourist Office“ verlangt für jede Verwendungsart eine Kaution, die Benutzung der Räder ist kostenlos.
Falls man in Esch oder in einer nahen Gemeinde wohnt, lohnt es sich durchaus, sich eine „E-go“-Karte zuzulegen. Auch dafür muss ein Ausweispapier hinterlegt werden. Die Karte erhält man kostenlos; sie kann neben den Fahrrädern auch für Bus und Bahn im Süden („TICE“) benutzt werden. Hierzu muss man allerdings etwas Geld auf sein persönliches „E-go“-Konto laden.
Um die Karte zu erhalten, muss man lediglich Kontaktdaten und Kontonummern hinterlegen, für den Fall, dass das Fahrrad beschädigt wird oder verloren geht. Nach der Einverständniserklärung, dass in diesem Falle 150 Euro von unserem Konto abgebucht werden, war der Weg frei. Die Karte wechselt den Besitzer. Sie ist nötig, um das Fahrrad „einzulösen“.
Auch wenn alles glatt und scheinbar einfach lief, so erfuhren wir doch einen Moment des Zögerns: wir hatten uns soeben Verantwortung über fremdes Eigentum aufgeladen. Deshalb beschlossen wir, vorsichtig und umsichtig mit dem Fahrrad umzugehen.
Man muss sich daran gewöhnen
Nach der Unterschrift übergab der Mitarbeiter uns alle Dokumente. Ab jetzt stand uns die Möglichkeit offen, uns in ganz Esch frei mit dem Fahrrad von einer „Anlegestelle“ zur nächsten zu bewegen.
Wir suchen uns ein Fahrrad aus und halten die Karte gegen die elektronische Säule. Damit wird automatisch registriert, dass wir nun im Besitz der Fahrräder sind. Kaum aufgestiegen und losgefahren, wird schnell klar: für diese Drahtesel brauchen wir eine Gewöhnungszeit.
Nach einiger Zeit jedoch spürten wir, dass sie gut „rollen“ und das Fahren damit echt Spaß macht. Drei verschiedene Übersetzungen ermöglichen es, sowohl kleinere Steigungen zu meistern als auch etwas flotter unterwegs zu sein. Auch der vor dem Lenkrad angebrachte Korb war uns von großem Nutzen.
Im Ganzen gibt es 15 Stationen, verteilt im Zentrum von Esch. Sie befinden sich jeweils in der Nähe der wichtigsten öffentlichen Einrichtungen wie Gemeinde, Post, Bahnhof oder Bushaltestellen.
Irgendwann nimmt man auch die vielen anderen wahr, die sich per „Vël’ok“ von A nach B bewegen. Wir werden das in Zukunft auch öfter machen.
INFOwww.velok.lu
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