562 Online-Angebote für Verbraucherkredite in der EU, in Norwegen und Island waren im September 2011 unter die Lupe genommen worden. Insbesondere sollte dabei überprüft werden, ob die virtuellen Finanzdienstleister gültiges EU-Recht anwenden. Das Ergebnis ist ernüchternd. 393 Webseiten, rund 70 Prozent, wiesen Mängel auf. Geprüft worden war, ob der potenzielle Darlehensnehmer vor der Vertragsunterzeichnung ausreichend über die Kreditbedingungen informiert wurde.
In Luxemburg hatte die Abteilung Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Wirtschaftsministerium (DMC) zwanzig Online-Kreditanbieter näher unter die Lupe genommen: 5 Banken und 15 sogenannte Dienstleistungsvermittler. 12 von 20 gaben Anlass zu Beanstandungen darunter eine Bank.
Unzureichende Information
Bemängelt wurde meist die unzureichende Verbraucherinformation, so eine Sprecherin des Wirtschaftsministerium Tageblatt.lu gegenüber. Vermisst wurden beispielsweise Details zu den erhobenen Zinsen auf das Darlehen oder Angaben zum Dienstleister selbst.
Die Webseiten-Betreiber wurden schriftlich über die Verfehlungen informiert. Das Dossier zur beanstandeten Bank wurde an die Bankenaufsichtsbehörde CSSF weitergeleitet. Diese hat die Bank über die Kritikpunkte informiert und um Stellungnahme gebeten, so Finanzminister Luc Frieden in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Jean-Paul Schaaf. Sollte die Antwort nicht zufriedenstellen, würden entsprechende Maßnahmen ergriffen, heißt es aus dem Finanzministerium. Der CSSF kann sich dabei aus einem Strafkatalog bedienen. Darin sind Geldstrafen bis zu 250.000 Euro aufgelistet. Sie kann jedoch auch die Betriebsgenehmigung entziehen.
Die anderen Online-Kreditgeber wurden von der DMC des Wirtschaftsministeriums selbst informiert. Fallen sie in den Zuständigkeitsbereich eines anderen EU-Landes werden die Kollegen dort eingeschaltet.
Die von der EU-Kommmission initiierte Untersuchung der virtuellen Geldgeber erfolgte aufgrund eines zwischen den EU-Staaten vereinbarten Fragebogens. Es ist das erste Mal, dass Online-Kreditanstalten geprüft worden. Jedes Jahr werden andere Online-Dienstleister überprüft.
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