Mittwoch22. Oktober 2025

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Arbeiter sind häufiger krank

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LUXEMBURG - Im Großherzogtum sind die meisten Menschen nur für eine kurze Dauer krank gemeldet. Vor allem Frauen und Arbeiter fallen krankheitshalber aus. Das geht aus einer Studie des CEPS hervor.

„Abwesenheit im Job und ihre Ursprünge“ – Mit diesem Thema hat sich der CEPS vor kurzem befasst und die berufstätige Bevölkerung unter die Lupe genommen. In seiner Studie unterscheidet der CEPS vor allem zwischen kurzfristiger und langfristiger Abwesenheit am Arbeitsplatz. In Luxemburg sind die meisten Menschen (93,2 Prozent) nur für eine kurze Zeit krank.

In den meisten Fällen hat der Arzt weniger als 5 Tage verordnet. Grund hierfür sind hauptsächlich Infektionskrankheiten (45 Prozent). Obwohl nur 6,8 Prozent der Krankmeldungen länger als 21 Tage dauern, beanspruchen sie mit 52,3 Prozent die meisten Ruhetage. Im letzten Fall sind vor allem Genesungen (26 Prozent) nach Operationen der Grund, gefolgt von anderen Krankheiten (28 Prozent)und psychischen Störungen (15 Prozent) wie Stress.

Frauen eher krankgeschrieben als Männer

In einem anderen Punkt belegt die Studie, dass Frauen häufiger am Arbeitsplatz fehlen als Männer. So liegt die Abwesenheitsrate (lang- und kurzfristig) bei Männern etwa bei weniger als 27 Prozent im Gegensatz zu den Frauen. Grund hierfür spielt die soziale Rolle der Frau, wie z.B. die Betreuung ihres Kindes falls letzteres krank wird. Auch physiologische Charakterzüge der Frau sind verantwortlich für ihr häufigeres Fernhalten vom Arbeitsplatz.

Des Weiteren stellt die CEPS-Studie fest, dass Büroangestellte weniger krankgeschrieben sind als Produktionsarbeiter und Handwerker. Auch bei der Betriebszugehörigkeit gibt es Unterschiede. Berufstätige, die schon länger im Betrieb sind, fehlen seltener für kurze Zeit. Angestellte die kaum sechs Monate dabei sind, scheuen langwährende krankheitsbedingte Abwesenheit im Betrieb. Grund hierfür ist, dass der Neuangestellte in den sechs ersten Monaten versucht, so wenig wie möglich zu fehlen und somit einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Angestellte mit einem befristeten Vertrag fehlen wegen Perspektivlosigkeit häufiger. In einem anderen Fall hebt die Studie die Rolle der Größe der Firma hervor. Kleine Betriebe verzeichnen eine schwache Abwesenheitsquote ihrer Angestellten. Letztere sind sich bewusst, dass sie im Falle einer Krankmeldung wegen Personalmangel kaum ersetzbar sind. So entscheiden sie sich eben gegen den Arztbesuch. Anders sieht es in größeren Betriebe aus. Da es mehr Arbeitskräfte gibt, fehlt der Angestellte auch häufiger.

Arzt diagnostiziert falsch

Warum Menschen häufig krankgeschrieben sind, erklärt CEPS anhand eines Beispiels. So belegte eine Studie in Frankreich, dass bezüglich der „kurzfristigen Abwesenheit“ die Patienten einfach zu lange und sogar unbegründet krankgeschrieben worden sind. Auch im Falle langfristiger Krankmeldungen wurden gravierende Fehleinschätzungen festgestellt. So wurden bei 1,2 Millionen Kontrollen, 132.000 Berufstätige unnötig krankgeschrieben.