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Der Fonds du logement ist der größte Player auf dem Luxemburger Wohnungsmarkt. Allein 2011 hat er 40 Häuser und Apartments verkauft. Daneben vermietet er über Tausend Wohnungen.

Vier große Baustellen stellten die Bauunternehmen im letzten Jahr im Auftrag des staatlichen Fonds du Logement in Hosingen, Luxemburg-Cents, Oberkorn und in Remich fertig. Weitere 13 Projekte sind noch im Bau. Das geht aus dem Jahresbericht des Wohnungsbaufonds (Fonds pour le développement du logement et de l’habitat) 2011 hervor. Allein 2011 seien 40 Wohnungen – Familienhäuser und Wohnungen in Apartments-Häuser – verkauft worden. Seit der Gründung des Fonds vor über dreißig Jahren stellte er 1327 Wohnungen zum Verkauf, das Gros entfällt mit 56 Prozent auf die Stadt Luxemburg. 11 Prozent der Wohnungen entstanden in Esch/Alzette und 10 Prozent in Düdelingen.

Noch höher fällt die Zahl der Mietwohnungen aus, die der Fonds an minderbemittelte Haushalte nach sozialen und Einkommenskriterien vermietet. Derzeit umfasst der Mietpark 1.709 Wohnungen. Dennoch reicht er nicht, um die Nachfrage nach billigerem Wohnraum zu befriedigen. Allein 2011 wurden 812 neue Anträge gestellt. Auch bei den Mietwohnungen kommt die Stadt Luxemburg mit 31 Prozent auf Platz eins. 17 Prozent entstanden in Differdingen und 12 Prozent in Esch.

37 Prozent der Mieter sind Luxemburger

Die Statistiken des Fonds strafen diejenigen Lügen, die von einer Benachteiligung Luxemburger Haushalte bei der Vergabe der Mietwohnungen sprechen. 37 Prozent werden derzeit von Luxemburger Haushalten bewohnt, 19,53 von portugiesischen, 7,61 Prozent von französischen und 5 Prozent von italienischen Haushalten. Die meisten Mieter (23 Prozent) verfügen über ein Monatseinkommen von über 3.000 Euro. Nur 8,2 Prozent liegen zwischen 1.600 und 1.800 Euro. Die Hälfte der Mieter sind zwischen 35 und 55 Jahren alt, 38,45 Prozent älter als 55. 44 Prozent sind alleinstehend.

Das Jahr 2011 schloss der Fonds mit einem negativen Saldo ab, so Direktor Daniel Mildgen am Mittwoch. Erklärt wurde dies mit anstehenden großen Projekten. So unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Walzwerks LDD in Düdelingen. Der Fonds sei stets um eine ökologische Bauweise bemüht, betont Mildgen. Nun will man einen Schritt weitergehen. Derzeit baue bzw. plane man an drei „autofreien“ Projekten.

Kopfstation statt Parabolantenne

Erfreuliches wusste Mildgen aus den Gerichtssälen zu melden. Erstmals gewann der Fonds einen Prozess wegen des Anbringens von Parabolantennen an den Häuserfassaden. Ein Mieter hatte geklagt, weil er seine Antenne zum Empfang spanischer TV-Programme entfernen musste. Dabei verfügt das Gebäude über eine TV-Kopfstation, über die zum Preis von 120 Euro pro Jahr mehrere Tausend Programm zu empfangen sind. Der Kläger verlor. Unter anderem verwies das Gericht darauf hin, dass er mit der Kollektivantenne mehr als 50 Programme in seiner Muttersprache empfange.