Donnerstag23. Oktober 2025

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Alles zen … vor, im und auf dem CHEM

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ESCH - Am Montagvormittag (23.05.) wird das neue Artur-Gebäude, samt Haupteingang, Radiotherapie und Notaufnahme, in Anwesenheit von mehr als 200 geladenen Gästen offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Grund genug, sich mal im Vorgarten der modernen Cortenstahl-Glas-Konstruktion umzusehen.

CHEM-Generaldirektor Michel Nathan hatte ein Tageblatt-Team Ende Januar dieses Jahres, drei Tage vor der Inbetriebnahme, durch die neuen Einrichtungen an der rue Emile Mayrisch geführt. Damals konnten sich die Tageblatt-Journalisten, und tags darauf auch ihre Leser, ein Bild von den beeindruckenden neuen Räumlichkeiten machen. Aus der damaligen Führung ging klar hervor, dass gänzlich auf dekorativen Schnickschnack verzichtet wurde und dass das ästhetische Gesamtkonzept stattdessen auf Schlichtheit, Licht und feine Nuancen setzt. Dass dabei eine sanfte Brise fernöstlicher Inspiration keine unwesentliche Rolle gespielt haben muss, wird dem Betrachter wohl nicht erst auf den zweiten Blick klar.

Wohlfühl-Kultur

Bereits der Platz vor dem Artur-Gebäude – wenn auch noch nicht vollständig fertiggestellt – zitiert mit seinen klaren Linien und den eingesetzten Materialien japanische Wohlfühl-Kultur.

Der kleine Wasserlauf mit seinem angenehm plätschernden Brunnen lässt einen bisweilen sogar vergessen, dass an der nur wenige Meter entfernten Bushaltestelle gerade ein Bus der Linie 7 bzw. 17 mit brummendem Motor hält. Und die Sitzgelegenheiten aus Stahl und Holzrosten werden, wie wir gestern beobachten konnten, nicht nur von Besuchern, sondern auch von Weißkitteln genutzt, die sich ein Päuschen an der frischen Luft gönnen.

200 Jahre alt,1.500 Kilo schwer

Der große Kastanienbaum, der vor dem neuen Haupteingang des CHEM gen Himmel ragt, stand übrigens bereits schon vor den Umbauarbeiten dort. Und die Gruppe von Buchsbäumen rechts davon zierte früher mal den Park vor dem historischen Krankenhaus-Gebäude an der rue Dellhéicht, wo sich auch der Landeplatz für Rettungshubschrauber befindet.

Damit sich Besucher, Patienten und Personal aber nicht nur vor dem Krankenhaus wohlfühlen, sondern auch drinnen, gewährt der Entwurf des Escher Architekturbüros Jim Clemes, von der Empfangshalle aus, einen Blick auf zwei Innenhofgärten. Der eine, in dem ein weiterer Springbrunnen vor sich hin plätschert, wurde eben erst fertiggestellt. Der andere bekommt heute einen Moosteppich verpasst.

Auf dem Dach des Artur-Gebäudes wurde ein weiterer japanischer Garten angelegt. Von den steinernen Bänken unter freiem Himmel werden, laut CHEM-Gärtner Fernand Schwirtz, allerdings nur die CHEM-Mitarbeiter profitieren können.

Alte englische Rosen

Weniger asiatisch geht es entlang der Cafeteria im Erdgeschoss des Krankenhauses, bei den Rosenstöcken, zu. Alte englische Rosen seien es. Die duften wenigstens noch richtig, nicht wie die eine oder andere duftlose Rosensorte, die der Handel so anbiete. „Fir mech musse Rouse richen“, betont der CHEM-Gärtner, der sich kopfschüttelnd daran erinnert, dass auch schon mal dreiste Mitmenschen Rosen gestohlen haben. Auch Geranien, die er kürzlich erst gepflanzt habe, seien in Diebeshände geraten.

Seit Mittwoch ziert übrigens ein mannshoher, etwa 200 Jahre alter und anderthalb Tonnen schwerer Bonsai-Baum die gänzlich in Weiß gehaltene Eingangshalle des Krankenhauses. „Ein Ficus“, sagt Fernand Schwirtz, „die sind in der Regel robust.“ – Und klauen wird den schweren Koloss bestimmt auch niemand.