„Aldo Macciones der Straße“ ausbremsen

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Die Radargeräte, die Ende kommenden Jahres auf Luxemburgs Straßen installiert werden, waren Thema einer öffentlichen Konferenz, zu der die "Sécurité routière" am Donnerstag ins Bartringer Centre ArcA lud.

Bei dieser Gelegenheit, während der Minister François Bausch die neuen Geräte erklärte und der französische Verkehrsexperte Joël Valmann die Erfahrungen mit Radars in Frankreich beleuchtete, hielt der Präsident der „Sécurité routière“, Paul Hammelmann, eine etwas andere Rede unter dem Titel „La sécurité routière pour les nuls“. Hierbei beleuchtete er die für die Gesellschaft ansonsten ungewohnte Promiskuität, die im Straßenverkehr herrscht.

Gesellschaftlich gültige Regeln wie Respekt, Toleranz, Höflichkeit … gelten hier plötzlich nicht mehr, so Hammelmann. Ein Regelwerk sei demnach für den Verkehr notwendig: Der „Code de la route“ wurde geschrieben, Versicherungen erfunden und eine Tauglichkeitsprüfung (Führerschein) eingeführt.

Kontrollen sollen ein Übriges dazu beitragen, den Straßenverkehr so zu regeln, dass die unterschiedlichsten Charaktere miteinander auskommen können. Allerdings, so Hammelmann weiter, funktioniere die Methode nicht immer; das Risiko eines Unfalls mit seinen dramatischen Folgen, werde verdrängt.

Tijuana-Syndrom

Er verwies weiter auf das Beispiel Frankreich, wo äußerst harte Strafen, häufige automatisierte Kontrollen (Radars) und null Toleranz bei Delikten dazu geführt haben, dass jährlich 3.000 Menschen weniger auf den Straßen sterben. In Luxemburg würden die Verkehrdelikte immer noch nicht hart genug bestraft. Der Präsident der „Sécurité routière“ sprach gar vom Tijuana-Syndrom, das Belgier, Deutsche und Franzosen auf Luxemburgs Straßen erlebten. Die Installation der Radargeräte müsse deshalb auch mit Werbekampagnen im benachbarten Ausland verbunden werden.

Hammelmann sprach sich im Zusammenhang mit den Radargeräten aber auch für die Notwendigkeit des Schutzes der Privatsphäre aus. Deshalb sollte ein Magistrat der Auswertungszelle der Radarbilder vorstehen. Im Übrigen verwies er auf eine TNS-Ilres-Studie, die u.a. besagt, dass 81% der Luxemburger Radarüberwachung innerorts und auf Nationalstraßen befürworten.