Freitag17. Oktober 2025

Demaart De Maart

6 Millionen Sonderkredit für „Schoul Nonnewisen“

6 Millionen Sonderkredit für „Schoul Nonnewisen“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Mit der Gegenstimme von Rat Marc Baum (déi Lénk) und der Enthaltung von Rat Aly Jaerling wurde die Organisation der Grundschule für das Jahr 2010/2011 im Escher Gemeinderat am Freitag mehrheitlich angenommen. Einstimmig wurde anschließend ein Sonderkredit von sechs Millionen Euro für den Bau der Schule auf den „Nonnewisen“ votiert.

Luc Laboulle

Im Vordergrund der Diskussion über die Schulorganisation stand die Kritik an einzelnen Punkten der Grundschulreform. Schulschöffe Jean Tonnar (LSAP) bemängelte, dass der staatliche Verteilerschlüssel, über den die Lehrer den Gemeinden vom Ministerium zugeteilt werden, unzureichend sei. Es bestehe die Gefahr einer „Privatisierung“ der Grundschule: „Wenn nicht genug Lehrer vom Ministerium zur Verfügung gestellt werden, könnten einige Gemeinden die Eigeninitiative ergreifen und selbst Lehrer einstellen“, so der Schöffe.
23 neue Lehrer sind der Stadt Esch für das neue Schuljahr affektiert worden.

Rat Marc Baum zeigte sich „paff“ über die Verteilung der Lehrkräfte auf die einzelnen Schulen, die ja in der Verantwortung des Schöffenrats und nicht des Ministeriums liege. In einem großherzoglichen Reglement vom Februar 2010 sei festgelegt worden, dass das Lehrerkontingent in Gemeinden mit einem hohen Anteil an sozial schwächeren Einwohnern aufgestockt wird. Esch habe also insgesamt Lehrer hinzubekommen, was jetzt jedoch dazu führe, dass aus den Schulen in den „problematischeren“ Vierteln im Stadtzentrum (Brillschule und „Ale Lycée“) Lehrkräfte abgezogen würden, sagte Marc Baum.

Schöffe Jean Tonnar begründete dies damit, dass im „Ale Lycée“ die Zahl der Schüler pro Klasse in diesem Jahr sehr niedrig gewesen sei, und wies nochmals darauf hin, dass die Stadt Esch insgesamt mehr Lehrer benötige.

Im Hinblick auf die im vergangenen Jahr eingeführte sektorielle Aufteilung, nach der genau festgelegt ist, welche Kinder aus welcher Straße auf welche Schule gehen, waren die Oppositionsräte Baum und Jaerling unterschiedlicher Meinung. Während Marc Baum sich dafür aussprach, diese Aufteilungsregel streng einzuhalten und sozial Bessergestellten keine Sonderwünsche zu erfüllen, forderte Aly Jaerling, dass man bei Sozialfällen Ausnahmen zulassen sollte. Außerdem verlangte Jaerling vom Schöffenrat, den Gemeinderat in die Entscheidung über solche Ausnahmeanträge mit einzubinden. Ferner bemängelte Jaerling, dass Kinder in einigen Gemeinden noch Minerval bezahlt müssen, wenn sie in einer anderen Gemeinde als ihrer Wohngemeinde zur Schule gehen. Im Grundgesetz stehe, dass jeder Bürger das Recht auf eine gratis Grundschulausbildung haben muss.

Damit die neue Schule im Viertel „Nonnewisen“ bis zum nächsten Jahr fertig wird, stimmte der Gemeinderat einen Sonderkredit von sechs Millionen Euro einstimmig. Das vorsichtig aufgestellte Budget biete noch Spielraum für Sparmaßnahmen, die diesen Kredit ausgleichen, meinte Bürgermeisterin Lydia Mutsch (LSAP). Auf die Frage von Rat Marc Baum, welche konkreten Einsparungen in Schulen der Schöffenrat plane, erwiderte die Bürgermeisterin, Schulprojekte würden nicht in Frage gestellt.

Das Escher Konservatorium kostet die Gemeinde jährlich sechs Millionen Euro, wie Kulturschöffe Jean Tonnar betonte; eine Investition, die von allen Parteien begrüßt wurde. Das „Conservatoire de la Ville d’Esch“ habe in der gesamten Großregion einen ausgezeichneten Ruf und werde exzellent geführt, darin waren sich alle Räte einig. Die Schulorganisation 2010/2011 für das Konservatorium wurde einstimmig angenommen. Gleiches gilt für den „Etat des restants“ des Jahres 2009 (1.619.012 Euro im gewöhnlichen Dienst, 1.125.741 Euro im außergewöhnlichen Dienst).

Theater wird professionalisiert

Weil das Theater der Stadt Esch am 8. Januar 2011 nach der Renovierung wiedereröffnen soll, schafft die Gemeinde eine Reihe von Stellen, die Personalschöffe Henri Hinterscheid (LSAP) vorstellte.

Dem künstlerischen Direktor Charles Muller soll künftig ein „Chef du service administratif“ bei Verwaltungsarbeiten zur Hand gehen. Außerdem soll das Theater künftig einen Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit erhalten, der sich um die Werbung und die Beziehungen zur Presse und zu den Medien kümmern soll. Jeweils zwei Teilzeitposten werden für die Kasse und den Besucherempfang geschaffen. Zwei Bühnenmeister sollen sich um die technische Leitung des Theaters kümmern, und ein professioneller Beleuchter soll die neue Lichtanlage bedienen. Bevor dieser seinen Dienst antreten kann, muss er eine intensive technische Weiterbildung bei der Herstellerfirma der neuen, hochmodernen Beleuchtungsanlage absolvieren.

Ferner werden noch neun Bühnenarbeiter eingestellt, das Saalpersonal soll neben drei Festangestellten hauptsächlich mit Studenten und Gemeindeangestellten, deren Stellen gestrichen wurden, besetzt werden.

Die Schaffung der neuen Stellen für das Escher Theater wurde einstimmig beschlossen.

DIE GRUNDSCHULE

o Lehrkräfte
Zyklus 1.0 8
Zyklus 1.1/1.2 50
Zyklus 2, 3, 4 140
Offene Stellen (Liste 2) 107
Total 305

o Schüler
Zyklus 1.0 221
Zyklus 1.1/1.2 687
Zyklus 2, 3, 4 2.142
Total 3.050

o Klassen
Zyklus 1.0 9
Zyklus 1.1/1.2 38
Zyklus 2, 3, 4 129
Total 176

o Educateurs
Zyklus 19
Ganztagsschule10

o Sonstiges
„Cours d’accueil“7
Ersatzlehrkräfte 8