Romain Durlet
Hauptthema war natürlich die Belästigung der Einwohner durch die Besucher der „Rives de Clausen“, jenes Vergnügungsviertels in den einstigen Brauereigebäuden, wo an Spitzentagen wie mittwochs, freitags und samstags jeweils mehr als 2.000 Leute gezählt werden.
Was der Bürgermeister als kulturelle Begegnungsstätte tituliert, zeigt sich als Herd für Gesetzesverstöße und nächtliche Belästigung der Bürger.
Vier bis fünf „mobile Polizisten“
In dem einst ruhigen Vorort wurden im vergangenen Jahr 300 Straftaten registriert. So wurden beispielsweise 27 Fälle von Vandalismus instruiert, es gab ebenfalls 27 Schlägereien, fünf Autodiebstähle wurden vermeldet, es gab zig Verstöße gegen die Nachtruhe und die Bestimmungen verlängerter Öffnungszeiten bis drei Uhr morgens, einfache Diebstähle und Einbrüche sowie Diebstähle mit Gewaltanwendung usw.
Demnächst sollen, um der Lage Herr zu werden, vier bis fünf „mobile Polizisten“ zur Wahrung der nächtlichen Ruhe eingesetzt werden. Die Vertreter des Interessenvereins betrachten dies als schlechten Witz, denn sie fragen sich, wie sich wohl die Gesetzeshüter gegen die Übermenge an Kunden der „Rives“ durchsetzen wollen?
Doch es kommt noch schlimmer. Demnächst wollen die Betreiber der neuen Vergnügungsmeile die bis jetzt von ihnen eingesetzten und bezahlten Bus-Navetten einstellen. Dies dürfte ein einzigartiges Verkehrschaos mit sich bringen und die derzeitige missliche Lage noch zusätzlich verschlechtern, wird hiervon doch nicht allein Clausen betroffen sein, sondern auch Neudorf, Pfaffenthal, Grund, wo die Wagen dann egal wie egal wo egal wann abgestellt werden, einmal vom Nachtspektakel abgesehen, wenn die Besucher in den frühen Morgenstunden wegfahren.
Die Clausener Bürger wehren sich gegen die Idee des Bürgermeisters, die Öffnungszeiten der Lokale bis auf sechs Uhr morgens zu verlängern. Und sie sind nicht die einzigen. Wie der Präsident des Dachverbandes der hauptstädtischen Interessenvereine zu vermelden weiß, haben 17 von den 21 Vereinigungen Stellung bezogen … und alle 17 waren negativ!
Es wäre – so der Präsident des Neudorfer Syndikats – an der Zeit, dass die USILL zu einer gemeinsamen Unterschriftenaktion aufrufen würde, um das Vorhaben der Gemeinde abzublocken oder ein Referendum in die Wege zu leiten.
Clausen – Stiefkind der Machthaber
Eine Reihe anderer Problempunkte wurde anlässlich der Generalversammlung seitens des „Syndicat d’intérêts locaux“ und vor allem seines Präsidenten Norbert Doemer angeführt.
Niemand habe bis jetzt etwas unternommen, um den Schandfleck in der Allée Mansfeld, die im Volksmund genannte „Villa Kunterbunt“, zu beseitigen. Will man etwa dem Besitzer nicht zu nahe treten?
Während die Gemeinde nicht im Stande sei, eine Spielwiese für Kinder zu schaffen, würde sie jetzt ein Jugendhaus fertigstellen, das 2,6 Millionen Euro verschlingen würde. Die seit Jahren getätigten Ausgrabungen am Schloss Mansfeld seien seit längerer Zeit gestoppt und sollen wieder zugeschüttet werden.
Clausen – Stiefkind der Machthaber auf Knuedler. Dort scheint sich niemand um die eigentlichen Probleme der Einwohner des Vorortes zu kümmern. Verständlich … denn hier wohnen nur 225 Wähler! Weder ein Vertreter des Schöffen- noch des Gemeinderates hatte sich denn auch am Donnerstag nach Clausen zur GV des Interessevereins bemüht.
De Maart

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