Ende April lag das verwaltete Vermögen bei 2,565 Billionen Euro. Der Anstieg im Mai wird mit 18,843 Milliarden beziffert. Das ist ein Saldo. Der wirkliche Anstieg des Vermögens betrug durch Neu-Emissionen 25,9 Milliarden Euro. Börsenverluste in Höhe von 7,107 Milliarden Euro führten zu dem saldierten Anstieg von 18,843 Milliarden Euro. Die Börsenverluste, so heißt es in der Veröffentlichung, gehen insbesondere auf die Ereignisse in den USA zurück.
Der Notenbankgouverneur der USA, Ben Bernanke, hatte ein Ende der Periode des leichten Geldes für den Herbst angekündigt. Die Aktienmärkte reagierten mit Kursstürzen darauf. Die Anleihenmärkte verzeichneten steigende Zinsen und fallende Kurse, die die Werte der Anleihen-Fonds fallen ließen. Das galt nicht nur für Obligationen in US-Dollar sondern auch in Euro. Die höheren Renditen führten zu Verlusten in den Fonds. Hier handelt es sich um einen Mechanismus, der bei jedem Konjunkturzyklus zu beobachten ist. Die Fonds verfügen über Anleihen mit niedrigeren Renditen, die bei einem Ansteigen im Wert verlieren.
Neue Fonds
Der Saldo lässt aber erkennen, dass der Anstieg des verwalteten Vermögens im Wesentlichen auf neue Investmentfonds und deren Verkaufserfolge weltweit zurückgeht.
Die Zahl der Investmentfonds ist im Mai um 13 auf 3.884 angestiegen. Allerdings: In Luxemburg gibt es in der Mehrheit – 2.497 – Dachfonds mit mehreren Unterfonds. Daraus ergibt sich, dass in Luxemburg Ende Mai in Wirklichkeit 13.581 Fonds zugelassen sind.
EZB-Entscheidung
Ganz anders wirkte sich hingegen die Entscheidung der Europäischen Zentralbank aus, den Refinanzierungssatz zu senken. Die Aktienfonds konnten Kursgewinne verzeichnen. US-Aktienfonds verzeichneten ebenfalls Kursgewinne, allerdings wegen der deutlich besseren konjunkturellen Situation. An den US-Börsen wurde die verbesserte konjunkturelle Situation wichtiger eingeschätzt als die Bernanke Äußerungen zum Stopp des Aufkaufs von Staatsanleihen.
In der Eurozone hingegen gibt es eine gespaltene Situation. Ein Land wie Deutschland würde eine Umkehr der Politik der Europäischen Zentralbank wohl verkraften können. Für Länder wie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland aber wäre das eine unüberwindliche Schwierigkeit. Die Zerrissenheit in der Geldpolitik zeigt sich auch in der Haltung des Rates der EZB, in dem es eine Linie zwischen „Nord-“ und „Südländern“ zu geben scheint. So sollen sich die Nordländer gegen eine weitere Zinssenkung ausgesprochen haben, die auch nicht beschlossen wurde. Immerhin wird hier deutlich, wie die Entscheidungen der Notenbanken die Wert-Entwicklungen der Investmentfonds beeinflussen.
De Maart

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