Dienstag11. November 2025

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Lagarde bleibt IWF-Chefin

Lagarde bleibt IWF-Chefin
(dpa)

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Die Französin Christine Lagarde wird den Internationalen Währungsfonds (IWF) auch in Zukunft führen.

Der IWF hat am Freitag die zweite Amtszeit seiner geschäftsführenden Direktorin bestätigt. Christine Lagarde steht seit Juli 2011 an der Spitze der mächtigen Organisation, der 188 Mitgliedsstaaten angehören und die sich vor allem für die finanzielle Stützung notleidender Staaten einsetzt. Die ehemalige französische Finanzministerin war einzige Kandidatin.

Christine Lagarde ist die Grand Dame der Finanzwelt. Dabei ist die Französin an den Schalthebeln der internationalen Finanzmacht als Frau eher eine Ausnahmeerscheinung. Lagarde ist seit 2011 und nach dem unrühmlichen Abgang ihres Landsmannes Dominique Strauss-Kahn die erste Chefin des Internationalen Währungsfonds. „Ich freue mich darauf, den Mitglieder weiter zu dienen und in der vor uns liegenden Zeit unsere wichtige Mission weiter zu führen“, sagte sie nach ihrer Bestätigung am Freitag.

Nicht alle mögen sie

In ihrer Funktion ist die Frau mit der grauen Kurzhaarfrisur zu einer der zentralen Figuren in der Euro-Schuldenkrise geworden. Vor allem in schuldengeplagten Ländern wird ihr Name nicht überall gern gehört. Viele Menschen in Griechenland aber auch anderen Ländern wie Irland werfen dem IWF unter Lagardes Führung vor, zu strikte Bedingungen für die Gewährung von Hilfskrediten zu stellen.

Lagarde gilt als gut vernetzte, geschickte Verhandlerin, als frühere Synchronschwimmerin ist ihr ein langer Atem eigen. Vor ihrer Laufbahn beim Washingtoner Weltwährungsfonds hatte sie sich als Anwältin einen Namen gemacht: Von 1999 bis 2004 leitete sie die US-Kanzlei Baker & McKenzie. In die Politik kam sie 2007, als der französische Präsident Nicolas Sarkozy die gelernte Juristin, Ökonomin und Amerikanistin auf den Posten der Wirtschafts- und Finanzministerin holte.

Unangenehm dürfte für die zweifache Mutter eine Auseinandersetzung mit der französischen Justiz werden. Nach jahrelangen Ermittlungen soll sie nach dem Willen einer Untersuchungskommission vor Gericht – Grund ist eine undurchsichtige Zahlung an den Geschäftsmann Bernard Tapie während ihrer Amtszeit als Wirtschaftsministerin in Paris. Doch Lagarde hat schon angekündigt, dies anzufechten.