COP28„Wir haben nicht zwei Planeten“ – Staaten warnen bei Klimagipfel

COP28 / „Wir haben nicht zwei Planeten“ – Staaten warnen bei Klimagipfel
Die Staats- und Regierungschefs der Welt stehen während des UN-Klimagipfels COP28 für ein Gruppenfoto zusammen Foto: Peter Dejong/AP/dpa

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Während die Emissionen weiter steigen und die Erderwärmung eskaliert, will die Weltspitze in Dubai an lebenserhaltenden Maßnahmen für den Planeten arbeiten. Die Diagnose ist düster – aber nicht aussichtslos.

Ständig sorgt die Klimakrise in vielen Teilen der Welt für Zerstörung – doch selten steht sie so im Rampenlicht wie an jenen Tagen im Jahr, wenn die Weltspitze zum Krisentreffen anreist. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bescheinigte dem Planeten auf der Weltklimakonferenz in Dubai eine schwere Krankheit. „Eine Krankheit, die nur Sie, die Führer der Welt, heilen können“, wie er am Freitag den Dutzenden Staats- und Regierungschefs zurief. 

Mit Blick darauf, dass das Jahr 2023 wohl Negativrekorde in Sachen Klima aufstellen wird, sagte der ebenfalls eingeflogene britische König Charles III.: „Rekorde werden mittlerweile so häufig gebrochen, dass wir womöglich immun werden dagegen, was sie uns eigentlich sagen.“ Charles gilt seit Jahrzehnten als Vorreiter beim Klimaschutz. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva schloss sich an: „Wir haben nicht zwei Planeten Erde.“

Rezepte gegen die Krankheit

Da die Industrie maßgeblich zum Problem beiträgt, hat der deutsche Kanzler Olaf Scholz den von ihm ins Leben gerufenen Klimaclub mit inzwischen 36 Staaten für voll arbeitsfähig erklärt – eineinhalb Jahre nach seiner Gründung. „Jetzt kann es losgehen!“, sagte Scholz in Dubai. Das gemeinsame Ziel sei es, industrielle Prozesse treibhausneutral umzubauen und das Wirtschaftswachstum von klimaschädlichen Emissionen zu entkoppeln.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen verschreibt ein weiteres Rezept: Sie machte sich in Dubai dafür stark, klimaschädliche Treibhausgase dadurch zu reduzieren, dass man ihren Ausstoß verteuert. Die CO₂-Bepreisung sei eines der mächtigsten Werkzeuge. Starke Umweltverschmutzer müssten dabei einen fairen Preis zahlen und die Einnahmen könnten in den Kampf gegen den Klimawandel reinvestiert werden.

Schon heute – bei rund 1,1 Grad Erderwärmung – sind die Folgen drastisch: Das Horn von Afrika befinde sich aktuell in einer ernsthaften Klimakrise, sagte Kenias Präsident William Ruto. In der Region sind auf die schwerste Dürre seit 40 Jahren katastrophale Überschwemmungen gefolgt. Die Welt brauche eine kollektive Antwort mit ehrgeizigen Zielen. „Die Spaltung zwischen dem globalen Norden und Süden ist kontraproduktiv.“ Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa forderte mehr Unterstützung für Entwicklungsländer.

Es ist schon das 28. Mal, dass sich die Staatengemeinschaft trifft, um Lösungen für die von gleich mehreren Rednern „größte Krise unserer Zeit“ zu finden. Neu sind die Warnungen und Appelle nicht. Die rund 70.000 Teilnehmenden haben nun in Dubai noch knapp zwei Wochen Zeit dafür.

JJ
3. Dezember 2023 - 14.01

Wieviel Emissionen gab´s denn heuer, bei unserem Gipfelabenteuer? Die Herren mit dem Lappen auf dem Kopf wollen und werden ihr Öl verkaufen und zwar alles. Oder glaubt einer die werden morgen die Quellen versiegeln?