RusslandPutin preist zu russischem Nationalfeiertag Armee und will Truppe weiter stärken

Russland / Putin preist zu russischem Nationalfeiertag Armee und will Truppe weiter stärken
Präsident Wladimir Putin bei einer Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten an der Kremlmauer anlässlich des Tages der Vaterlandsverteidigung Foto: AFP/Sergei Savostyanov

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Kurz vor dem zweiten Jahrestag der russischen Offensive gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin die dort eingesetzten Soldaten seines Landes als „Helden“ gepriesen und eine fortgesetzte Stärkung der Armee angekündigt.

In einer Videobotschaft anlässlich des jährlichen „Tags des Verteidigers des Vaterlands“ am Freitag würdigte Putin in feierlichem Tonfall die „Teilnehmer der Spezialoperation“ in der Ukraine, die „für Wahrheit und Gerechtigkeit“ kämpften.

„Ihr seid unsere echten Helden des Volks“, sagte Putin. Zudem lobte er die verstärkte Lieferung von Raketen, Drohnen, gepanzerten Fahrzeugen, Artillerie und Flugabwehrsystemen für die russische Armee. Auf der Grundlage der „aktuellen Kampferfahrung“ würden die Streitkräfte weiter gestärkt.

Der Staatschef stattete zudem wie in jedem Jahr dem an der Mauer des Kreml gelegenen Grabmal des unbekannten Soldaten einen Besuch ab. Putin hatte bereits in den vergangenen Tagen zahlreiche Soldaten ausgezeichnet. Am Donnerstag berichteten staatliche Medien von seiner Teilnahme an einem Probeflug an Bord eines atomar bestückbaren Überschallbombers.

Bis zu 120.000 russische Soldaten getötet

Für Putin, der vom 15. bis 17. März erneut zur Wahl als russischer Präsident steht, ist die Lage am zweiten Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine erheblich besser als noch im vergangenen Jahr, als die russischen Truppen in der Ukraine kaum vorankamen. 2022 war die russische Armee am geplanten Vormarsch auf Kiew gescheitert und hatte sich unter erniedrigenden Umständen aus zuvor besetzten Gebieten zurückziehen müssen.

Auch wenn nach US-Angaben bisher bis zu 120.000 russische Soldaten in dem Einsatz getötet wurden, konnte Russlands Armee aber im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben fast 500.000 neue Soldaten und 53.000 weitere alleine im Januar 2024 rekrutieren. Zuletzt erzielte Russland mit der Einnahme der ostukrainischen Stadt Awdijiwka einen bedeutenden Geländegewinn.

Die ukrainische Armee steht hingegen vor großen Problemen: Die Gegenoffensive im Sommer 2023 ist trotz schmerzhafter Verluste gescheitert, Kiew schafft es nicht, die Verluste auszugleichen.

Rückendeckung erhielt Putin am Freitag erneut auch vom Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kirill. Der Kirchenobere rühmte die „Heldentaten“ der Soldaten, welche die „Souveränität“ Russlands verteidigten.

Neue US-Sanktionen

Zum zweiten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine haben die USA neue weitreichende Sanktionen gegen Moskau verkündet. Diese richten sich unter anderem gegen das russische Zahlungssystem Mir, wie das Finanzministerium in Washington am Freitag mitteilte. Auch zielen die neuen Strafmaßnahmen demnach unter anderem auf das Netzwerk, über das sich Russland Drohnen im Ausland beschafft. Die Sanktionen betreffen zudem drei Regierungsmitarbeiter, die mit der Inhaftierung des in einer Strafkolonie gestorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny in Verbindung stehen. Insgesamt richten sich nach Angaben von US-Präsident Joe Biden die Maßnahmen gegen mehr als 500 Ziele. Die US-Regierung sprach von dem größten Sanktionspaket seit den nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar 2022 verhängten Maßnahmen gegen Moskau. „Wenn Putin nicht den Preis für den Tod und die Zerstörung zahlt, die er verbreitet, wird er weitermachen“, mahnte Biden. Zielscheibe der neuen Maßnahmen sind nach seinen Angaben auch „Urheber der Umgehung von Sanktionen“ auf mehreren Kontinenten.