Knapp eine Woche nach dem Hacker-Angriff auf eine der wichtigsten Kraftstoff-Pipelines in den USA sickern Informationen über eine millionenschwere Lösegeldzahlung durch. Einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge zahlte die Betreibergesellschaft Colonial osteuropäischen Erpressern fast 5 Millionen Dollar.
Das Unternehmen habe den Betrag nur Stunden nach der Attacke in Form einer nicht zurückverfolgbaren Kryptowährung übermittelt, hieß es unter Berufung auf zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Danach hätten die Hacker Colonial ein Hilfsmittel zur Entschlüsselung zur Verfügung gestellt, um das außer Betrieb gesetzte Computersystem wiederherstellen zu können. Doch dieses habe nur langsam funktioniert, daher habe der Pipeline-Betreiber schließlich auf eigene Datensicherungsinstrumente zurückgegriffen.
Hamsterkäufe als Folge
Von Colonial war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die US-Bundespolizei FBI macht für den Angriff eine Hackergruppe namens „Dark Side“ verantwortlich, die in Russland oder Osteuropa vermutet wird.
Colonial fährt die Anlagen inzwischen langsam wieder hoch, nachdem der Hacker-Angriff die Pipeline vergangenen Freitag lahmgelegt hatte. Das hatte auf dem Weltmarkt zu einem Anstieg der Preise für Rohöl und Benzin geführt. Im Südosten der USA kam es zu Hamsterkäufen und langen Schlangen an den Zapfsäulen, vielerorts waren Tankstellen ausverkauft. Nach Einschätzung von Branchenexperten dürfte es etwa zwei Wochen dauern, bis die Kraftstoff-Lager in den USA wieder aufgefüllt sind. (Reuters)
De Maart
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