Nordkorea reizt die USA mit neuen Raketentests

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Nordkorea ist verärgert über Militärübungen der USA mit Südkorea. Jetzt demonstriert Pjöngjang militärische Stärke. Das löst Besorgnis aus.

Inmitten wachsender Ungewissheit über die Wiederaufnahme von Verhandlungen zu seinem Atomwaffenprogramm reizt Nordkorea die USA mit neuen Raketentests. Das nordkoreanische Militär habe im Morgengrauen am Donnerstag im Abstand von 23 Minuten zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Das Verteidigungsministerium rief Nordkorea auf, Aktionen zu unterlassen, die neue Spannungen schüren könnten.

Eine Rakete sei in einer Höhe von 50 Kilometern etwa 430 Kilometer, die zweite 690 Kilometer weit geflogen. Beide Raketen seien ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) gestürzt. Südkoreas Militär änderte vorherige Angaben, wonach beide Flugkörper etwa die gleiche Distanz zurückgelegt hätten.

Keine unerwartete Provokation

Als Kurzstreckenraketen gelten Raketen unterhalb einer Reichweite von 1000 Kilometern. Ob beide erprobten Raketen vom selben Typ waren, war zunächst unklar. Zusammen mit den USA würden die Daten weiter ausgewertet, hieß es. Die Wachsamkeit sei für den Fall weiterer Tests verstärkt worden.

Experten schlossen nicht aus, dass Nordkorea ballistische Raketen getestet habe. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atombomben getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Die neuen Waffentests kommen nicht ganz unerwartet. In Südkorea wurden sie als Zeichen den Unmuts der kommunistischen Führung in Pjöngjang über neue Manöver gesehen, die die USA und Südkorea für August planen. Nordkorea hatte deswegen kürzlich auch die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den USA infrage gestellt.

Druck auf die USA

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region vereinbart. Nach ihrem gescheiterten Gipfeltreffen im Februar in Vietnam weckte das Treffen neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.

Experten vermuten, dass die nun erprobte Rakete sowohl mit konventionellem Sprengkopf als auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden kann. „Falls die Rakete tatsächlich zweifach einsetzbar ist, könnten die heute demonstrierten verschiedenen Distanzen eine schwerere konventionelle Nutzlast und eine nukleare Nutzlast von geringer Masse nachahmen“, schrieb der Sicherheitsexperte der Föderation amerikanischer Wissenschaftler Ankit Panda auf Twitter. Das wäre eine „sehr schlechte Entwicklung“.

Nordkorea versucht seit einiger Zeit, den Druck auf die USA zu erhöhen. In der vergangenen Woche deutete Pjöngjang die Möglichkeit an, das Moratorium für Tests von Atombomben und Interkontinentalraketen aufzuheben. Der jüngste Raketentest sei „eine erwartete Schau der Stärke“, zitierte der US-Sender NBC einen Regierungsbeamten in Washington.

Nordkorea hatte im Mai nach nordkoreanischen Angaben Mehrfach-Raketenwerfersysteme mit größerer Reichweite und taktische Lenkwaffen getestet. Experten vermuten, dass dabei auch ein ballistisches Raketensystem erprobt wurde.

de Schmatt
4. August 2019 - 16.24

Kim spielt mit Trump Katz und Maus. Mit dem Unterschied, dass Trump glaubt er sei die Katze!