Samstag25. Oktober 2025

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KriegMoskau meldet Einnahme weiterer Orte

Krieg / Moskau meldet Einnahme weiterer Orte
Bewohnerinnen stehen vor ihrem durch einen russischen Drohnenangriff stark beschädigten Wohnhaus in Kiew Foto: AFP/Tetiana Dzhafarova

Russland und die Ukraine haben einander erneut gegenseitig mit nächtlichen Angriffen überzogen.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurde die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit 128 Drohnen angegriffen, das russische Verteidigungsministerium gab seinerseits den Abschuss von 111 ukrainischen Drohnen bekannt, die meisten davon über der südrussischen Grenzregion Rostow. Eine ukrainische Drohne traf zudem ein Wohngebäude im Moskauer Vorort Krasnogorsk, dabei wurden nach Behördenangaben fünf Menschen verletzt.

Die ukrainische Drohne traf in Krasnogorsk nach russischen Behördenangaben eine Wohnung im 14. Stockwerk. Unter den laut Verletzten war demnach ein 2017 geborenes Kind. Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, veröffentlichte im Onlinedienst Telegram ein Foto der beschädigten Wohnung, auf dem zerbrochene Fenster und zerstörte Möbel zu sehen waren.

Kiew reagiert auf die anhaltenden russischen Drohnen- und Raketenangriffe auf sein Staatsgebiet regelmäßig mit Angriffen auf russisches Territorium – insbesondere auf Einrichtungen der Energieinfrastruktur. Die Hauptstadt Moskau und die umliegende Region hat die Ukraine bereits mehrfach angegriffen, Einschläge sind dort allerdings selten.

Bei russischem Beschuss der an der Frontlinie gelegenen südukrainischen Stadt Cherson wurden in der Nacht zum Freitag nach Angaben der Regionalregierung zwei Menschen getötet und 17 weitere verletzt. Russland hatte in den vergangenen Wochen seine Bombardements auf die Ukraine erheblich verstärkt und insbesondere die Energie-Infrastruktur des Landes ins Visier genommen.

Taktik geändert

Das russische Verteidigungsministerium gab am Freitag die Einnahme von vier weiteren Ortschaften in der Ostukraine bekannt. Die Armee habe Bolohiwka in der Region Charkiw, Droniwka und Promin in der Region Donezk und Perschotrawnewe in der Region Dnipropetrowsk erobert.

Die Nachrichtenagentur AFP konnte die angeblichen russischen Geländegewinne nicht unabhängig überprüfen. Auf digitalen Karten des armeenahen ukrainischen Militärblogs „DeepState“ befanden sich die vier Ortschaften nicht unter russischer Kontrolle, sondern in umkämpftem Gebiet.

Die russische Armee hat in den vergangenen Monaten ihre Taktik auf dem Schlachtfeld in der Ukraine verändert und entsendet vermehrt kleine Kampfgruppen hinter die Frontlinie – um so ukrainische Drohnenangriffe auf die Soldaten möglichst zu verhindern. Vorrangiges Ziel Russlands bleibt die Eroberung der Region Donezk. In den vergangenen Tagen hatte Moskau insbesondere um die Stadt Pokrowsk herum ihre Präsenz massiv verstärkt. (AFP)