KriegMoskau meldet Abwehr von Offensive in ukrainischer Region Saporischschja

Krieg / Moskau meldet Abwehr von Offensive in ukrainischer Region Saporischschja
Ukrainische Soldaten während einer Übung in der Region Donetsk Foto: Anatolii Stepanov/AFP

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Russische Streitkräfte haben nach Angaben aus Moskau in der Nacht zum Donnerstag eine Offensive der ukrainischen Armee im Süden der Ukraine abgewehrt.

Die ukrainischen Kräfte seien nach zweistündigen Gefechten zurückgeschlagen worden, erklärte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Kiew äußerte sich dazu zunächst nicht. Schoigu erklärte, um 01.30 Uhr Ortszeit hätten die ukrainischen Truppen mit 1.500 Soldaten und 150 gepanzerten Fahrzeugen in der Region Saporischschja versucht, „unsere Verteidigungslinien zu durchstoßen“. Im Verlauf zweistündiger Gefechte sei der „Feind“ gestoppt worden und habe sich nach schweren Verlusten zurückgezogen.

„Die speziell für diesen Vorstoß formierten feindlichen Kräfte haben ihre Aufgabe nicht erfüllt“, erklärte der russische Verteidigungsminister weiter. Die ukrainische Seite habe 30 Panzer, elf Kampffahrzeuge sowie „bis zu 350 Mann“ verloren. Die Angaben Schoigus konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Die ukrainische Seite machte zunächst keine Angaben. Kiew spricht seit Monaten davon, eine große Gegenoffensive vorzubereiten, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern, darunter auch die 2014 annektierte Halbinsel Krim. Nach Einschätzung von Beobachtern waren vermehrte „offensive Aktionen“ der ukrainischen Seite in den vergangenen Wochen entlang der Frontlinie die Vorboten dieser Gegenoffensive.

Südafrika hat sich offen für eine Rolle als Gastgeber von Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine gezeigt. „Wir müssen uns aufgeschlossen gegenüber der Möglichkeit zeigen, dass Südafrika den Friedensgipfel hier ausrichtet“, sagte die dem Büro des Präsidenten zugeteilte Ministerin Khumbudzo Ntshavheni am Donnerstag vor Journalisten in Pretoria. „Wenn wir Teil der Initiative für Frieden sind und ein Veranstaltungsort für einen Gipfel gesucht wird, ist der erste Ort, an dem man sucht, der eigene Hinterhof.“

Friedensmission aus Afrika

Im vergangenen Monat hatte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa verkündet, dass sowohl der russische Staatschef Wladimir Putin als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem Empfang einer sechsköpfigen afrikanischen Friedensmission zugestimmt hätten. Die Delegation besteht aus den Präsidenten der Republik Kongo, Ägypten, Senegal, Südafrika, Uganda und Sambia.

Am Donnerstag teilte Ramaphosas Büro mit, dass der südafrikanische Präsident mit Putin telefoniert habe. Der russische Staatschef habe „die Initiative afrikanischer Staatschefs begrüßt und seinen Wunsch ausgedrückt, die Friedensmission zu empfangen“.

Afrikanische Länder sind stark betroffen von den seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine stark gestiegenen Getreidepreisen und den weiteren Auswirkungen auf den Welthandel. Die Ukraine ist ein international wichtiger Produzent von Weizen und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Südafrika nimmt seit Beginn des russischen Angriffskrieges eine eher neutrale Position ein – und bemüht sich derzeit, dieses Bild nach Vorwürfen der Kreml-Nähe zu wahren. Das Land hat sich bisher geweigert, das russische Vorgehen offiziell zu verurteilen.

rcz
9. Juni 2023 - 8.02

Saporischschja wird wohl bald gewollt oder ungewollt zum neuen Tschernobyl werden.