Dienstag28. Oktober 2025

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Lockdown hier, Lockdown daMehrere EU-Staaten sehen sich zu Verschärfungen gezwungen

Lockdown hier, Lockdown da / Mehrere EU-Staaten sehen sich zu Verschärfungen gezwungen
Angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen neigen viele Regierungen weiter zur Vorsicht Foto: AFP/Tobias Schwarz

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Während Luxemburg Lockerungen ankündigt, geht es in mehreren Staaten Europas in die andere Richtung und das Leben wird wieder strenger.

Wegen der Wucht der dritten Corona-Welle weitet Frankreich die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger eingeschränkt werden, wie Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron mitteilte. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen damit 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen.

In Belgien kündigte die Regierung am Mittwochabend angesichts stark steigender Ansteckungszahlen  weitere Corona-Maßnahmen bis zum 25. April an. Regierungschef Alexander De Croo will demnach auch verstärkt gegen Verstöße der Homeoffice-Pflicht vorgehen. Unternehmen, die sich mehrfach strafbar machen, könne demnach die Schließung drohen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Nachbarland war zuletzt auf über 4.000 gestiegen, ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Krankenhauseinweisungen stiegen um zwölf Prozent.

Österreich hat angesichts einer drohenden Überlastung des Gesundheitswesens für die Hauptstadt Wien und zwei weitere Bundesländer einen harten Lockdown über Ostern beschlossen. Vom 1. bis 6. April werde das öffentliche Leben in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland komplett heruntergefahren und alle nicht für die Grundversorgung notwendigen Geschäfte geschlossen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Mittwochabend nach langen Verhandlungen mit den Landeschefs der betroffenen Länder. Körpernahe Dienstleister wie Friseure müssen für diese Tage wieder zusperren. Danach soll es künftig beim Einkaufen Zugangstests geben. Bisher musste man beim Friseur und anderen Dienstleistern einen negativen Corona-Test vorweisen.

FFP2-Masken gegen Varianten

Zudem wurde eine ganztägige Ausgangsbeschränkung über Ostern verhängt. Der Gesundheitsminister appellierte an die Bevölkerung, die sozialen Kontakte über die Feiertage zu reduzieren. Weiter wurde eine FFP2-Maskenpflicht, die bisher nur in Supermärkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln galt, für alle geschlossenen Räume sowie für überfüllte Außenbereiche beschlossen. Schüler müssen nach den Osterferien in den Fernunterricht wechseln.

Im katholisch geprägten Litauen muss sich die Bevölkerung auf einen Lockdown und Einschränkungen über Ostern wegen der Corona-Pandemie einstellen. „Wir sehen leider keine Grundlage, um bald über zusätzliche Lockerungen zu sprechen“, sagte Regierungschefin Ingrida Simonyte am Mittwoch in Vilnius. „Wir werden nach Ostern über Diskussionen zu diesen Themen sprechen können und nur unter der Bedingung, dass sich die epidemiologische Situation in dieser Zeit zumindest stabilisiert.“

Polen wird nach Angaben von Regierungschef Mateusz Morawiecki spätestens am Donnerstag neue Lockdown-Beschränkungen verkünden. Details dazu will er aber noch nicht nennen. Angesichts stark steigender Neuinfektionszahlen vor allem mit der ansteckenderen britischen Corona-Variante hatte die Regierung bereits in der vergangenen Woche erklärt, Theater, Einkaufszentren, Hotels und Kinos müssten landesweit wohl schließen.

Nach einem sprunghaften Anstieg der Infektionszahlen verschärft auch Island für drei Wochen die Corona-Einschränkungen. Ab Donnerstag bleiben Fitnessstudios, Kinos und Nachtclubs geschlossen, während Frisöre weiter öffnen und Restaurants bis 22.00 Uhr noch bedienen dürfen. Schulen und Universitäten bleiben dagegen bis mindestens nach den Osterferien zu, teilt die Regierung mit. Alle neu nachgewiesenen Fälle auf der Insel gehen auf die zuerst in Großbritannien nachgewiesene, ansteckendere Variante des Virus zurück.(AFP, dpa, Red.)