Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

Frankfurt am MainMann will in Haft und begeht Mord – Gericht verurteilt ihn zu lebenslanger Haft

Frankfurt am Main / Mann will in Haft und begeht Mord – Gericht verurteilt ihn zu lebenslanger Haft
Ein Mann hat in Frankfurt am Main einen Bettler erstochen, um verhaftet zu werden Symbolfoto: dpa/Arne Dedert

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Einem 29-Jährigen in Deutschland wachsen die Sorgen über den Kopf, die beste Lösung scheint ihm ein Mord zu sein. Im Frankfurter Bahnhofsviertel sucht er nach einem Opfer.

Ein Mann hat einen Bettler erstochen, um verhaftet zu werden – ein Gericht hat den mittlerweile 30-Jährigen nun wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Rechtsanwalt des Mannes hatte indes eine Verurteilung wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von fünf bis sieben Jahren gefordert. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig.

„Er wollte töten, um ins Gefängnis zu kommen und so seine Sorgen loszuwerden“, erklärte die Vorsitzende Richterin der Schwurgerichtskammer. „Das schien ihm die allerbeste Lösung für seine Probleme zu sein.“ 

Der Mann lebte vor der Tat in Nastätten im Rheinland-Pfalz, war arbeitslos und ihm drohte die Obdachlosigkeit. Am 7. März 2024 packte er ein großes Küchenmesser ein und fuhr in das Frankfurter Bahnhofsviertel. Dort suchte er laut den Feststellungen des Gerichts ein Opfer, das sogar ihm als kleinen, schmächtigen, ängstlichen Mann unterlegen war. 

Stiche in den Rücken

Er traf auf den Bettler: Der 49-Jährige hatte nur noch ein Bein, saß im Rollstuhl, wog lediglich etwas über 40 Kilogramm. Nach einer kurzen Unterhaltung der beiden Männer rollte er davon in eine Passage, der damals 29-Jährige ging hinterher und stach ihm mehrfach von hinten mit großer Wucht in den Rücken. 

Mit seinem Urteil wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen folgte das Frankfurter Landgericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft.