Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

FrankreichKrankenhäuser sollen Masken künftig nur noch im eigenen Land oder in Europa kaufen

Frankreich / Krankenhäuser sollen Masken künftig nur noch im eigenen Land oder in Europa kaufen
Frankreich will seine Maskenproduzenten – oder zumindest die in Europa – fördern Foto: Lionel Bonaventure/AFP

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Frankreichs Krankenhäuser sollen medizinische Masken und Einmalhandschuhe künftig nach Möglichkeit im Land oder zumindest in Europa einkaufen.

Ein am gestrigen Donnerstag veröffentlichtes entsprechendes Rundschreiben der Regierung wurde bereits Mitte Dezember an die Regionalbehörden versandt, die für die Krankenhausinfrastruktur zuständig sind. Die medizinischen Einrichtungen sind demnach dazu angehalten, beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität des Materials zu achten.

Die Regierung forderte in dem Schreiben, den Fokus neben den Qualitätskontrollen und der Einhaltung der europäischen Normen auch etwa auf die CO2-Bilanz bei der Produktion, den Wasserverbrauch und die Lieferzeiten zu legen. Bei sich häufenden Verstößen gegen die Anforderungen sollen „schwere Strafen“ in Betracht gezogen werden. Die Vorgaben gelten demnach „mit sofortiger Wirkung für alle öffentlichen Gesundheitseinrichtungen und öffentlichen Beschaffungsstellen“.

Teurer als Importe

Die französische Industrie hat seit Beginn der Corona-Pandemie ihre Produktionskapazitäten von OP- und FFP2-Masken massiv aufgestockt: Von 3,5 Millionen Masken pro Woche auf rund 100 Millionen, davon 20 bis 25 Prozent FFP2-Masken. Dennoch seien zwischen Sommer 2020 und Sommer 2021 rund 97 Prozent der öffentlichen Beschaffungsaufträge durch Importe gedeckt worden, beklagte der Chef des Industrieverbandes F2M, Christian Curiel.

Die zuständigen Stellen hätten weiterhin auf „billigere, aber qualitativ andere Importe“ gesetzt, sagte Curiel der Nachrichtenagentur AFP. In der Folge sei in Frankreich „von April bis Anfang November die Produktion von FFP2-Masken praktisch zum Erliegen gekommen“. Seitdem hätten die Bestellungen bei französischen Herstellern wegen logistischer Probleme beim Import aber wieder zugenommen. Laut Curiel sind in Frankreich hergestellte Masken „zwei- bis dreimal so teuer“ wie importierte aus China. (AFP)