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KlimaKeine Abkühlung trotz Pandemie: Vergangener Monat weltweit heißester November überhaupt

Klima / Keine Abkühlung trotz Pandemie: Vergangener Monat weltweit heißester November überhaupt
Waldbrand in Kalifornien: Im Zeitraum Dezember 2019 bis November 2020 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,28 Grad über dem Durchschnitt des vorindustriellen Zeitalters Foto: AFP/Josh Edelson

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Der November in diesem Jahr war weltweit so warm wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen des europäischen Copernicus-Klimawandel-Dienstes im Jahr 1979. Das teilte der Copernicus Climate Change Service (C3S) gestern in London mit.

Die Hitzerekorde reißen nicht ab und zeigen die Dringlichkeit ehrgeizigerer Klimaschutz-Maßnahmen: Wie das EU-Erdbeobachtungsprogram Copernicus gestern mitteilte, war der vergangene Monat der heißeste November weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Angesichts der deutlichen Erderwärmung in den vergangenen Jahren droht die internationale Gemeinschaft das Klimaschutz-Ziel des Pariser Abkommens zu verfehlen. Kurz vor dem UN-Klimagipfel in New York rief Copernicus die Regierungen daher zum Handeln auf.

Der November 2020 sei 0,8 Grad wärmer gewesen als das 30-Jahres-Mittel von 1981 bis 2010, teilte Copernicus mit. Der November-Rekord lag zudem 0,1 Grad über den letzten gleich hohen Spitzenwerten in den Jahren 2016 und 2019.

Besonders warm war es vergangenen Monat in Sibirien, im arktischen Meer sowie in Teilen Nordeuropas, der USA, Lateinamerikas und in der Westantarktis. Für die Herbstmonate von September bis November lagen die Temperaturen den Angaben zufolge in Europa 1,9 Grad über dem Vergleichszeitraum. Obwohl der Sommer auf der Südhalbkugel gerade erst beginnt, verzeichnete Australien im Süden bereits eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 48 Grad.

Diese Rekorde stimmen mit dem langfristigen Erwärmungstrend des globalen Klimas überein

Carlo Buontempo, Leiter des Copernicus-Dienstes zur Erforschung des Klimawandels

„Diese Rekorde stimmen mit dem langfristigen Erwärmungstrend des globalen Klimas überein“, erklärte der Leiter des Copernicus-Dienstes zur Erforschung des Klimawandels, Carlo Buontempo. 2015 bis 2020 waren die heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Zeitraum Dezember 2019 bis November 2020 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,28 Grad über dem Durchschnitt des vorindustriellen Zeitalters.

Auch das Jahr nahe am Rekord

Im Pariser Abkommen von 2015 haben mehr als 190 Länder vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad, zu begrenzen. Damit sollen nicht mehr beherrschbare Folgen eines Klimawandels wie ein weiterer Anstieg des Meeresspiegels und noch mehr und noch stärkere Stürme und Dürren verhindert werden. Seit den 1970er-Jahren erwärme sich die Erde aber um durchschnittlich 0,2 Grad pro Jahrzehnt, hob Copernicus hervor.

Am Mittwoch hatte bereits die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in ihrem vorläufigen Jahresbericht dargelegt, dass 2020 auf dem Weg sei, zu einem der drei heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850 werden. Copernicus erklärte nun, mit den neuen Daten vom November reiche die Durchschnittstemperatur von 2020 noch näher an die des bisherigen Hitze-Rekordjahres 2016 heran.

„Alle politischen Entscheidungsträger sollten diese Aufzeichnungen als Alarmglocken betrachten und ernster denn je darüber nachdenken, wie die im Pariser Abkommen von 2015 festgelegten internationalen Verpflichtungen am besten eingehalten werden können“, mahnte Buontempo.

Wegen der Corona-Pandemie wurde die UN-Klimakonferenz in Glasgow von diesem November um ein Jahr verschoben. Zum fünften Jahrestag des Pariser Abkommens richten Großbritannien und die UNO am Samstag aber einen Klimagipfel in New York aus. Klimaschützer hoffen, dass möglichst viele Länder dies zum Anlass nehmen, ihre Zielsetzungen für die Reduktion von Treibhausgasen anzuheben. (AFP)

titi
8. Dezember 2020 - 10.53

Was hat diese Pandemie mit der Rettung der Umwelt zu tun? Diese liegt ganz allein in Menschenhand. Allerdings und leider fehlt der Willen dazu. Alles Gerede und alle Konferenzen bewirken nichts, wenn nicht entsprechend gehandelt wird.