Bistum TrierKatholischer Kirche laufen die Mitglieder in Scharen davon

Bistum Trier / Katholischer Kirche laufen die Mitglieder in Scharen davon
So langsam ist wohl alles egal: Die katholische Kirche stuft zwar hochoffiziell unehelichen Sex, Selbstbefriedigung, Verhütung und Homosexualität als „Sünden“ ein – doch eine Niederlassung in Trier bekennt sich am 26.6.2022 trotzdem zur „Pride“ der LGBTQ-Szene. Foto: Frank Goebel

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Es ist eine „Abstimmung mit den Füßen“: Der katholischen Kirche laufen die Mitglieder in Scharen davon. Die Kirchenführung zeigt sich erschüttert.

Nie zuvor haben so viele Katholiken in den vier in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gelegenen Bistümern der Kirche den Rücken gekehrt wie im vergangenen Jahr. Die Bischöfe oder ihre Vertreter zeigten sich erschüttert und warfen einen kritischen Blick auf den aktuellen Zustand der katholischen Kirche.

Bistum Trier

Im ältesten deutschen Bistum erreichte die Zahl der Kirchenaustritte den Höchststand von 18.599 Menschen. Sie lag damit fast doppelt so hoch wie im Jahr 2020 mit damals 10.836 Austritten, wie das Bistum am Montag bekannt gab. Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg sprach von einer „tragischen Entwicklung“ für die Kirche, „weil wir zum einen für viele zum Ärgernis geworden sind, besonders im Bereich des Umgangs mit Missbrauch, zum anderen weil wir die Themen und Bedürfnisse der Menschen nicht mehr ansprechen“. Die hohe Zahl an Kirchenaustritten nannte er eine „Abstimmung mit den Füßen“.

Die Kirche müsse dahin gehen, wo sie gebraucht werde, etwa als Sinnstifterin, Helferin und Gesprächspartnerin, erklärte von Plettenberg. In dem Bistum, das sich auf weite Teile von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes erstreckt, lebten den Angaben zufolge zuletzt rund 1.254.307 Katholikinnen und Katholiken (Stichtag 31. Dezember 2021).

Bistum Mainz

Im Bistum Mainz wurde der Rekordstand von 12.649 ausgetretenen Mitgliedern verzeichnet. Im Jahr 2020 lag diese Zahl den Angaben zufolge noch bei 8.461. Bischof Peter Kohlgraf machte indirekt das Bekanntwerden von immer neuen Fällen von sexuellem Missbrauch und Vertuschungsvorwürfen in der katholischen Kirche in Deutschland für die Entwicklung verantwortlich. „Den dunklen Seiten der Kirche, wie dem Umgang mit Fällen von sexueller Gewalt, stellen wir uns seit Jahren mit großer Offenheit“, erklärte Kohlgraf.

Anfang Juni habe das Bistum die vielfältigen Maßnahmen in diesem Bereich noch einmal öffentlich dargestellt, teilte er mit. Ende des Jahres soll der Abschlussbericht einer unabhängigen Untersuchung des Regensburger Rechtsanwalts Ulrich Weber zu Fällen sexueller Gewalt in der Diözese vorgestellt werden.

Das Bistum Mainz erstreckt sich auf Gebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz und zählte zuletzt 666.620 Katholikinnen und Katholiken. Kohlgraf betonte, er gebe die Hoffnung nicht auf, dass „trotz vieler Fehler in unserer Kirche“ die Strahlkraft des gelebten Christseins in den vielen Gemeinden weiterhin wirke.

Bistum Speyer

Im Bistum Speyer traten 7.579 Mitglieder aus der katholischen Kirche aus und damit so viele wie nie zuvor. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass viele Menschen eine innere Bindung an die Kirche verloren haben und nun auch die äußeren Bindungen kappen“, erklärte Generalvikar Markus Magin. Die Kirche müsse den eingeschlagenen Weg der Erneuerung, zu dem ausdrücklich eine konsequente Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs gehöre, weitergehen, betonte Magin. Nur so werde sie etwas von der Glaubwürdigkeit zurückgewinnen können, die nötig sei, um die Botschaft des Evangeliums überzeugend verkünden zu können.

In dem Bistum, das sich auf den Süden von Rheinland-Pfalz und einen Teil des Saarlandes erstreckt, lebten den Angaben zufolge zuletzt rund 483.000 Katholikinnen und Katholiken.

Bistum Limburg

Auch im Bistum Limburg hat sich der Mitgliederschwund beschleunigt. Ende 2021 lebten in dem Bistum insgesamt 560.777 Katholikinnen und Katholiken, das waren 18.910 weniger als zum Vorjahresende, wie das Bistum mitteilte. 11.686 Personen davon traten aus der Kirche aus – nach rund 8.200 im Vorjahr. Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zeigte sich bestürzt über die Entwicklung: „Es gibt nichts schönzureden, und ich bin zutiefst erschüttert über die extrem hohe Zahl von Kirchenaustritten“, erklärte er. Die katholische Kirche stecke in einer tiefgreifenden Krise, von der auch das Bistum Limburg betroffen sei.

Man dürfe die Austrittszahlen nicht verzerren, müsse sich aber von der Vorstellung verabschieden, dass die Kirchen wieder voller würden oder die Zahl der Gläubigen wieder steige. „Und dennoch bin ich überzeugt: Die Botschaft des Evangeliums hat Kraft, die wir mit allen, die der Kirche angehören, zur Entfaltung bringen und ins Leben übersetzen können“, so Bätzing. Das Bistum Limburg erstreckt sich auf Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz.

Ausgetreten
29. Juni 2022 - 18.36

www.fraiheet.lu hilft Ihnen hierzulande beim Austritt, die stellen sogar Umschlag und Porto. Also, wenn Sie noch nicht dazu gekommen sind, jetzt ist der Moment.

DanV
29. Juni 2022 - 13.33

Ein klares Zeichen, dass viele Katholiken nicht mehr hoffen, dass die Kirche sich ändert. Es werden nicht nur Verbrechen begangen und vertuscht, es mangelt ihr auch an Menschenrechten, wie z.B. der Gleichberechtigung. Glücklicherweise werden Frauen sich ihrer Gleichwertigkeit immer mehr brewusst. Der Spruch "Die Frau ist dem Manne untertan" hat ausgedient und mit ihm die katholische Kirche.

JJ
29. Juni 2022 - 9.19

Bistum Luxemburg?! Wo haben die Christen,hauptsächlich die katholischen nicht dasselbe Problem? Die Zahl der Mitglieder hat proportional zur Zahl der Wunder abgenommen.Und das scheint sich bis in ihren einst starken Arm in der Politik ( C-Parteien ) fortzusetzen. Die Menschen,vor allem jene die das Schreiben und Lesen beherrschen, scheinen die Nase voll zu haben mit dem "Nebulösen" und seinen Vertretern auf Erden und haben gemerkt,dass sie ihre Probleme alleine lösen müssen. Und wenn man,wie die Deutschen,auch noch Steuern für diese " Dienstleistung" zahlen muss,dann ist das doch die Krönung.