Mittwoch29. Oktober 2025

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NahostkonfliktIsrael und Iran drohen mit Angriffsplänen

Nahostkonflikt / Israel und Iran drohen mit Angriffsplänen
Entschlossen: Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, auf der 79. Sitzung der UN-Generalversammlung Foto: Lev Radin/ZUMA Press Wire/dpa

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International häufen sich die Forderungen nach Deeskalation, am Wochenende kündigen jedoch sowohl Israel als auch Iran weitere Angriffe an. Zum ersten Jahrestag des Überfalls der Hamas verstärkt die  israelische Armee ihre Präsenz an der Grenze zum Gazastreifen.

Trotz internationaler Warnungen vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erneut eine Reaktion seines Landes auf den jüngsten iranischen Raketenangriff angekündigt. „Israel hat die Pflicht und das Recht, sich zu verteidigen und auf diese Angriffe zu antworten – und das ist, was wir tun werden“, sagte Netanjahu am Wochenende in einer Fernsehansprache. Der Iran traf Medienberichten zufolge bereits Vorbereitungen für einen weiteren Gegenangriff auf Israel. US-Präsident Joe Biden riet Israel von Angriffen auf Öl- und Atomanlagen ab. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ermutigte Israel hingegen, iranische Atomanlagen anzugreifen.

Der Iran habe bereits zwei Mal hunderte Raketen auf das israelische Territorium abgefeuert, sagte Netanjahu bei seiner Fernsehansprache am späten Samstagabend. „Kein Land der Welt würde eine solche Attacke hinnehmen“, betonte er. Einige Stunden zuvor hatte ein israelischer Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, mitgeteilt, dass die Armee derzeit ihre Reaktion auf den iranischen Raketenangriff vorbereite. Angaben zur Art und zum Zeitpunkt eines Vergeltungsangriffs machte er nicht.

Derweil traf die Führung in Teheran iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel. Der „Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion“ Israels sei „komplett fertig“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise. „Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt“, zitierte das Medium Militärkreise. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant drohte dem Iran im Falle einer Attacke mit israelischen Gegenangriffen wie denen im Gazastreifen und Beirut. „Die Iraner haben die Fähigkeiten der Luftwaffe nicht beeinträchtigt – kein Flugzeug wurde beschädigt, keine Staffel wurde außer Dienst gestellt“, erklärte Gallant am Sonntag. Er bezog sich damit auf den iranischen Raketenangriff auf Israel am Dienstagabend, bei dem zwei Stützpunkte der israelischen Luftwaffe getroffen worden waren.

Armee verstärkt Truppen zum Jahrestag

Bei einem Angriff mit Schuss- und Stichwaffen im Süden Israels ist am Sonntag ein Mensch getötet worden, zehn weitere wurden verletzt. Eine 25-jährige Frau sei tot, erklärte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom. Der Angriff ereignete sich demnach laut Polizei in dem Ort Beerscheva im südlichen Israel. Der Angreifer wurde den Angaben zufolge „neutralisiert“. Die israelische Armee ist in Alarmbereitschaft versetzt worden, weil im Zusammenhang mit dem ersten Jahrestag des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg Anschläge befürchtet wurden. Die israelische Armee hat aus diesem Grund am Sonntag eine Verstärkung ihrer Truppen in der Nähe zum Gazastreifen bekanntgegeben.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besuchte indes die israelischen Soldaten an der Grenze zum Libanon – rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon. Wegen der Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah wird der Schulanfang im Libanon auf den 4. November verschoben. Bildungsminister Abbas al-Halabi erklärte am Sonntag, sein Ministerium wolle „nicht die Verantwortung angesichts der Gefahr“ für Schüler und Lehrer übernehmen. Daher werde der Schulbeginn nach den Sommerferien von Oktober auf Anfang November verschoben.