Donnerstag23. Oktober 2025

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Cyberkriminalität Internationale Aktion legt weltweites Servernetz von prorussischer Hackergruppe lahm

Cyberkriminalität  / Internationale Aktion legt weltweites Servernetz von prorussischer Hackergruppe lahm
Die Cyberkriminellen sollen zahlreiche sogenannte DDoS-Angriffe gestartet habe Symbolfoto: Nicolas Asfouri/AFP

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Ein internationales Ermittlerteam hat ein Hacker-Netzwerk der Gruppe NoName057(16) zerschlagen. Diese soll für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein.

In einer international abgestimmten Aktion sind die Strafverfolgungsbehörden zahlreicher Länder gegen die prorussische Hackergruppe NoName057(16) vorgegangen, die für zahlreiche Cyberangriffe verantwortlich sein soll. Dabei wurde ein aus mehreren hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Netz abgeschaltet, wie das Bundeskriminalamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Es wurden mehrere Haftbefehle erwirkt, nach den Verdächtigen wird international gefahndet. 

Die Cyberkriminellen sollen zahlreiche sogenannte DDoS-Angriffe gestartet haben. Dabei wird eine Vielzahl von Datenpaketen über das Internet verschickt, um andere Datenverarbeitungssysteme zu stören. Webseiten und Onlinedienste sind dann nicht mehr erreichbar. Deutschland sei seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 Ziel von insgesamt 14 Angriffswellen gewesen, die teils über Tage angedauert hätten, erklärte das BKA.

Diese hätten insgesamt etwa 250 Unternehmen und Einrichtungen betroffen, darunter Rüstungsbetriebe, Stromversorger, Verkehrsbetriebe, öffentliche Einrichtungen und Behörden. Auch gegen Infrastrukturen anderer Staaten habe es ähnliche Angriffe gegeben, beispielsweise bei der Europawahl oder zuletzt anlässlich des Nato-Gipfels in den Niederlanden.

4000 Unterstützer über Telegrm rekrutiert

Über den Messengerdienst Telegram wurden laut Bundeskriminalamt seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine rund 4000 Unterstützer rekrutiert. Diesen wurde der Download einer speziellen Software angeboten, mittels derer sie sich dann unter Nutzung eigener Ressourcen an DDoS-Angriffen beteiligen konnten. Zudem baute die Gruppe ein eigenes Botnetz aus mehreren hundert Servern auf.

Bei den sechs Menschen, gegen die Haftbefehle erwirkt wurden, handelt es sich den Angaben zufolge um russische Staatsangehörige beziehungsweise Menschen, die in Russland wohnhaft sind. Zwei von ihnen sollen die Hauptverantwortlichen sein. Darüber hinaus wurde ein weiterer Haftbefehl durch die spanischen Behörden erlassen.