Der „Tagesspiegel“-Journalist Julius Geiler hatte Anfang Dezember 2021 mit seinem Handy die sich auflösende Demonstration im Stadtteil Friedrichshain gefilmt. „Unter Ausnutzung des Überraschungsmoments“ entriss J. ihm das Mobiltelefon, wie das Gericht angab. Zudem verpasste er dem Journalisten einen Stoß vor die Brust und rannte mit dem Telefon weg.
Als Geiler mit einem Zeugen den Angreifer verfolgen wollte, versuchte ein mitangeklagter 24-Jähriger, sie daran zu hindern. Jasper G. wurde dafür am Freitag wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 9600 Euro verurteilt. G. habe dabei spontan und ohne Überlegung gehandelt, sagte der Richter. Nach einem Gerangel gelang es dem Journalisten letztendlich, sein Handy wiederzuerlangen.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft – diese hatte für J. drei Jahre und zwei Monate Haft und für G. eine siebenmonatige Bewährungsstrafe gefordert. Der Anwalt der Nebenklage, der den Journalisten vertrat, schloss sich dem an. Die Verteidigung plädierte für beide Angeklagte auf Freispruch.
De Maart
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