Ihnen drohen der Entzug ihres Vermögens in der EU sowie Einreiseverbote, wie Diplomaten am Montag in Brüssel mitteilten. Zuvor hatte auch Großbritannien Sanktionen gegen Abramowitsch und andere Milliardäre beschlossen, die zum „inneren Kreis“ des russischen Staatschefs Wladimir Putin gehören sollen. Abramowitsch ist ein Sonderfall, denn er hat neben der russischen und israelischen auch die portugiesische Staatsbürgerschaft und damit einen EU-Pass. Die Umstände seiner Einbürgerung werden in Portugal allerdings derzeit untersucht.
Das Vermögen des 55-Jährigen wird laut dem Magazin Forbes auf mehr als elf Milliarden Euro geschätzt. Er besitzt unter anderem eine Villa im Londoner Stadtteil Kensington und die Luxusjacht „Eclipse“, die bis 2013 als größte Jacht der Welt galt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte von der EU immer wieder ein Energie-Embargo gegen Russland verlangt, um Putins Geldströme zu kappen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Twitter, sie habe Selenskyj über das inzwischen vierte Sanktionspaket der EU vorab informiert.
„Putins Krieg wird Tag für Tag brutaler“, kritisierte von der Leyen. Sie hatte beim Gipfel von Versailles unter anderem ein Ausfuhrverbot für europäische Luxusgüter nach Russland angekündigt. Dies dürfte auch Fahrzeuge der Premiumklasse aus Deutschland treffen. Daneben soll ein Einfuhrstopp für russischen Stahl und nach französischen Angaben auch für Aluminium verhängt werden.
Weiteres EU-Sanktionspaket
Bisher standen auf der „schwarzen Liste“ der EU bereits 862 Verantwortliche für den russischen Überfall auf die Ukraine sowie 53 Firmen und Organisationen. Daneben hatten die Europäer sowie ihre Partnerländer unter anderem eine Reihe russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen und das Auslandsvermögen der russischen Zentralbank eingefroren. Deutschland stoppte wegen des Ukraine-Kriegs zudem das Zulassungsverfahren für die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2, die russisches Gas direkt nach Ostdeutschland liefern sollte.
Die EU-Mitgliedstaaten einigten sich auf ein viertes Sanktionspaket gegen Russland. Details wurden zunächst nicht genannt, Diplomaten zufolge gehören zu den Sanktionen ein Importverbot für Stahl und Eisen, ein Verbot von Investitionen in Ölunternehmen und den Energiesektor sowie ein Exportverbot für Luxusgüter, darunter Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro. Das Büro der französischen EU-Ratspräsidentschaft erklärte, der Handelsstatus von Russland als „meistbegünstigte Nation“ werde widerrufen. (AFP/Reuters)
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