Seit Trumps Wahlsieg im November pilgern die großen Unternehmer aus dem Silicon Valley nach Mar-a-Lago in Florida, um sich mit dem künftig regierenden Rechtspopulisten gut zu stellen – unter ihnen Amazon-Gründer Jeff Bezos, Apple-Chef Tim Cook und auch Zuckerberg. Amazon und Meta spendeten jeweils eine Million US-Dollar (970.000 Euro) für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung Trumps am 20. Januar. Cook überwies Medienberichten zufolge denselben Betrag aus seinem privaten Vermögen.
In einer weiteren Geste in Richtung Trump ernannte Zuckerberg in der vergangenen Woche den Republikaner Joel Kaplan zum neuen Politikchef bei Meta. Zudem berief er Dana White, Chef des Kampfsportverbands UFC und enger Verbündeter Trumps, in den Vorstand des Konzerns.
„Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück“, sagte Zuckerberg am Dienstag, als er das Ende der Faktenprüfung ankündigte. Damit macht er sich die Auffassung von Meinungsfreiheit von Trump und Musk zu eigen, die jegliche Regulierung ablehnen. Der Republikaner beansprucht für sich und seine Anhänger, ihre zum Teil rassistischen, menschenfeindlichen und unwahren Inhalte ungefiltert in den Online-Netzwerken verbreiten zu können. Andererseits greift er etablierte Zeitungen und Sender scharf an, deren Berichterstattung ihm nicht passt.
Denn politische Parteien und soziale Netzwerke profitieren, wenn es Spaltung gibt
Meta führte die Faktenprüfung nach Trumps erster überraschender Wahl 2016 ein, die laut Kritikern durch Desinformation und russische Einmischung via Facebook befördert wurde. Nachdem fanatische Anhänger Trumps vor vier Jahren mit ihrem Sturm aufs Kapitol die Amtsübernahme von Präsident Joe Biden verhindern wollten, sperrten Facebook und Twitter – jetzt als X in der Hand von Musk – die Konten des Republikaners. Seit Anfang 2023 hat Trump jedoch wieder Zugang zu Facebook.
Auch die Nachrichtenagentur AFP arbeitet in mehr als 26 Sprachen mit dem Faktencheck-Programm von Meta zusammen. Der Konzern bezahlt insgesamt 80 Organisationen weltweit für die Überprüfung von Inhalten auf seinen Plattformen.
Trumps Drohungen wirkten
Das Ende des Faktenchecks ist nicht nur ein Schritt auf Trump zu, sondern auch „eine Entscheidung, die Zuckerbergs Geschäftsziele voranbringt“, sagt der Politikwissenschaftler Ethan Zuckerman, der Meta kürzlich wegen seiner Algorithmus-Richtlinien verklagte. „Faktenprüfung ist schwierig, teuer und umstritten.“ Die Politikwissenschaftlerin Wendy Schiller von der Brown University ist nicht überrascht, dass Meta sich von der Faktenprüfung verabschiedet. „Denn politische Parteien und soziale Netzwerke profitieren, wenn es Spaltung gibt“, sagt Schiller.
Die Rechtsaußen-Vertreter in der Tech-Szene freuen sich über Zuckerbergs neuen Kurs. „Für diejenigen von uns, die seit Jahren den Krieg für die Meinungsfreiheit kämpfen, fühlt es sich an wie ein großer Sieg und Wendepunkt“, sagt der Investor David Sacks, Trumps designierter Regierungsbeauftragter für Künstliche Intelligenz. „Dank an Präsident Trump, dass er diese politische und kulturelle Neuausrichtung geschafft hat.“
Trump attestierte am Dienstag Meta und Facebook „große Fortschritte“. Auf die Frage, ob er mit seinen Drohungen Zuckerbergs Entscheidung beeinflusst habe, antwortete er bei einer Pressekonferenz: „Wahrscheinlich ja.“
Und Musk, der reichste Mann der Welt und einer der engsten Berater Trumps, feiert die Kehrtwende bei Meta. „Das ist cool“, lautete sein Kommentar. Denn die Überprüfung von Fakten ist für Musk nichts weiter als ein „Instrument der Zensur“. (AFP)
De Maart
Jeder grossunternehmer steht den regierenden des landes indem er seine gewinne erwirtschaftet nah und unterstuetzt sie,damit sie ihm erlauben weiter gewinne zu machen.
Das ist nun wirklich eine konstante der weltwirtschaft seit jahrhunderten.
Da haben musk,bezos und zuck wirklich nichts neues gebracht.
Wenn Leute von sich behaupten sie waeren die Spezialisten was Desinformation angeht , dann kann man nur noch staunen .